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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0095
Ulrich gelangte.195 Während der Hofacker unmittelbar südlich des Schlosses in
Bollschweil liegt und der Müliacker ebenfalls in der Nähe zu suchen ist, befanden
sich die Selmat talaufwärts auf der Höhe des Kupferackers und die Eichmatt vielleicht
schon im Bereich der Vogt Burkarts Matte im Waldtal der Möhlin in der Nähe
der Verhüttungsanlagen. Rizzins Graben aber gehört in die Nähe der Griesmatte und
ist somit bei Innighofen zu suchen (vgl. Flur- und Gewässernamen im Anhang).

4) Der Seger von Totnow. Er ist 1381 in Bollschweil als Grundbesitzer nachgewiesen
: des Segers acker von Tottnow. In Todtnau tritt ein Haini Seger 1374 als Vörbe-
sitzer eines Hauses im Ortsteil Ennuntwisun auf: Item II den. von I hus vnd hofstat,
lit ennet der Wise, was Haini Segers, gent Absolons erben. Wahrscheinlich ist er eine
Person mit dem im Todtnauer Nekrolog erscheinenden Heinrich Seger, der dort mit
Frau Salome und Töchtern Nese und Anna verzeichnet steht.196

5) Die Tumirnit. Die Heimat der Tumirnit ist die junge Bergbaustadt Todtnau, wo bereits
um 1294/95 mit Bertold ein erster Tumirnit als Grundbesitzer erwähnt wird
(GLA 66/Schäferrodel); vor 1352 hatte sich sein Nachfahr Henni Tumirnit in Utzenfeld
bei Schönau festgesetzt, als die nahe Schönenberger Letzberggrube noch im
Bau stand und in Utzenfeld ein kleines VerhüttungsZentrum entstanden war. Im Zeichen
der Bergbaukrise nach 1360 kehrte dieser Tumirnit nach Todtnau zurück, wo er
1381 als verstorbener Hausbesitzer nachzuweisen ist. Seine Witwe ging eine 2. Ehe
mit Hensli Niemandsfründ ein, welcher 1397 vier Teile der damaligen Hauptgrube
Zer Bach auf dem Todtnauer Berg erwarb. Tumirnits Hus stand im Ortsteil Oberdorf
zwischent dem brantbach. Im frühen 15. Jahrhundert hielt sich mit Jakob Tumirnit
ein weiteres Mitglied der Familie im Bergwerksort Todtnauberg auf und ist dort
1422 und 1425 bezeugt.

In Bollschweil erscheint ein Clewy Tumirnüt in den frühen Nachträgen des Urbars
von Günterstal (1344) und im Berain von St. Ulrich (1368), so daß man seine Anwesenheit
in Bollschweil etwa auf 1360/80 ansetzen kann. In der Günterstaler Quelle
steht er nochmals zusammen mit einem gewissen Stehely verzeichnet. Es geht dabei
um die Hütmatte in Innighofen (bei Güttighofen). 1368 betrifft es das einstige Gut
derer von Herbolzheim im Ortsteil Ellighofen. Um 1390 verkaufte der vermutliche
Sohn Henni Tumirnit von Güttighofen dem Kloster Sölden eine Gülte von der Lehenmatt
.191

6) Steheiii. Ohne Angabe des Vornamens steht Stheheli (!) 1344 in den Nachträgen
zusammen mit Clewi Tumirnit als Zinsender von Wiesen bei der Hütmat neben dem
Rinuelder garten, d. h. unweit des Werkhofs bei Innighofen. Auch St. Ulrichs Berain
von 1368 verzeichnet Steheli in den Nachträgen als Inhaber der kvne zer bach matten
. Cünrat zer Bach aber hatte 1344 noch Zer Leingrubun von anderthalb Juchart,
lit bi der holtzgassun, und von ebensoviel Juchart Hinvfbis nebent den Herren von s.
vlrich gezinst, d.h. wiederum im Bereich Innighofen/Werkhof, wovon dann später
Michel Smeltzer Zins leistete. Vor 1421 war ein (Heinrich) Steheli Betreiber einer
Schmelzhütte in Todtnau unterhalb der Wasserfälle. Die Beziehungen des Bollschweiler
Steheli zu dem wohl aus Todtnau gekommenen Tumirnit, der gemeinsame
Besitz in der Nähe der Bollschweiler Hüttmatte und des Werkhofs sind Indizien für
Beziehungen zum Bergwesen.198

7) die zer Bach: die in Güttighofen ansässigen und im Südwesten des Bollschweiler

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