Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 399
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0399
Es waren vorwiegend Konzessionen an das hochadlige Standesbewußtsein, um die man
gekämpft hatte. Die politischen Strukturfragen spielten nur eine Nebenrolle, So anachronistisch
war offenbar der politische Horizont dieser ehemaligen Führungselite geworden. Es verwundert
daher auch nicht, daß die badischen Standesherren - mit Ausnahme des Fürsten von
Fürstenberg - an den EntScheidungsprozessen im Karlsruher Landtag, wo sie der 1. Kammer
angehörten, im Vormärz kaum teilnahmen.

Furtwängler hat dies alles auf breiter Quellenbasis sorgfältig analysiert und beschrieben.
Dabei geht er den rechtsgeschichtlichen Zusammenhängen stets auf den Grund, verschafft
auch Einblicke in die Motive und Verhaltensweisen der Standesherren und geht auf einzelne
sozialgeschichtliche Aspekte - insbesondere die Zehntablösung - ein. Nicht so klar wird freilich
die Zuspitzung der Konflikte zwischen Adel und Landbevölkerung, die sich in den bäuerlichen
Unruhen im Revolutionsjahr 1848 entluden. Wolfgang Hug

Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg
1810 bis 1972. Hg, von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-
Württemberg, Redaktion Wolfram Angerbauer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1996, 608 S.,
70 Abb.

1990 faßten die Kreisarchivare der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag
Baden-Württemberg den Entschluß zur Erarbeitung einer Gemeinschaftspublikation über die
baden-württembergischen Amts vor stände. Im vorliegenden Buch wurden die Kurzbiographien
aller Landräte und Amtsvorsteher in Baden, Württemberg und Hohenzollern von 1810 bis
1972 alphabetisch zusammengestellt. Die beiden Eckdaten stehen für zwei tiefgreifende Ver-
waltungs- bzw. Gebietsreformen. 1810 war der Neubau der Verwaltung im Zeitalter Napoleons
zu einem ersten Abschluß gekommen. 1972 veränderte eine Gebietsreform das Erscheinungsbild
der baden-württembergischen Landkreise beträchtlich.

In seinen einleitenden Ausführungen über Ober-, Bezirks- und Landratsämter (S. 15-32)
stellt Christoph J. Drüppel den historischen Hintergrund der Amterverwaltung im deutschen
Südwesten vor. Sodann werden die einzelnen Landkreise, einschließlich der darin aufgegangenen
Vorgängerkreise, von den Kreisarchivaren in ihren territorial- und verwaltungsgeschichtlichen
Grundlagen vorgestellt (S. 33-145). Hierzu gehört auch jeweils die Zusammenstellung
der Stelleninhaber sowie deren Amtszeiten.

Den Hauptteil des Buches bilden die rund 1500 Beamtenviten (S. 146-599), Die einzelnen
Kurzbiographien - in der Regel umfassen die einzelnen Biographien eine halbe bis eine ganze
Spalte - sind dabei in sieben Kriterien unterteilt: 1. Name, Lebensdaten, Konfession, eventuell
Beruf des Vaters. 2. Bildungsgang. 3. Berufliche Laufbahn bis zum Dienstende. 4. außergewöhnliche
Tätigkeiten (z.B. Parlamentsmitgliedschaft). 5, Politische Bindungen. 6. Politische
Ehrungen auf Bundes-, Landes- und Kreisebene. 7. Quellen- und Literaturhinweise. Die einzelnen
Beiträge sind in der Regel aus den archivischen Quellen erarbeitet und bieten so mehr
als nur einen ersten Einblick in die Biographie der einzelnen Amtsträger. Ein Abkürzungs- und
Literaturverzeichnis erleichtern die Benutzung des Buches.

Der mustergültige, voluminöse Band wird seinen Zweck als Nachschlagewerk sicherlich
viele Jahrzehnte erfüllen können. Zu bemängeln bleibt einzig, daß in den einzelnen Biographien
die Tätigkeit als Amtsvorstand - der Grund der Aufnahme in das vorliegende Werk - in
der Masse der Daten verschwindet. Eine visuelle Hervorhebung hätte hier leicht Abhilfe schaffen
können. Trotzdem fällt es einem leicht, hier von einem Jahrhundertwerk zu sprechen, das
als Vorbild für vergleichbare Werke in anderen Verwaltungszweigen dienen kann.

Jürgen Treffeisen

399


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0399