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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 22
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der Paulskirche präsent: Karl Mez wurde schon genannt; man kann ihn der linken
Mitte zurechnen. Salomon Fehrenbach war Mitglied in der Freiburger „Harmonie"
und gehörte der gemäßigten Linken unter Robert Blum an.53 Zur gleichen „Fraktion"
gehörte der gebürtige Freiburger Dominik Kuenzer, Stadtpfarrer in Konstanz.54 Karl
Theodor Welcker, langjähriger Professor in Freiburg, zählte zur rechten Mitte.55
Friedrich August Gfrörer, der Freiburger Historiker, gehörte zur Rechten in der
Paulskirche,56 auch dazu bzw. zum „Katholischen Klub" zählte sich Franz Joseph
Büß aus Freiburg.57 Nimmt man sie alle Sieben, dann ergibt sich geradezu eine „Nor-
malverteilung": zwei Linke, drei von der Mitte, zwei Rechte. Entsprach das etwa
auch dem politischen Spektrum in der Freiburger Bevölkerung? Wer vertrat die
Mehrheit, wer die Minderheit? Hier stoßen wir an eine prinzipielle Aporie der historischen
Erkenntnisbildung: Wer verkörpert die Regel, wer die Ausnahme? Mez oder
Büß, Joseph von Rotteck (der Bürgermeister) oder Karl von Rotteck (der Anwalt),
Fabrikant Risler (der von den „Knopfhäusle") oder der Sekt- und Essigfabrikant
Kuenzer ...? Die gleiche Aporie ergibt sich, wenn wir fragen, wem die Sympathien
weiter oben galten: dem „bösen Friederich" oder dem „Struwelpeter" (mit denen
Hecker und Struve bald identifiziert wurden), Robert Blum oder dem Reichsverweser
Erzherzog Johann? Wenn Sie mich fragen: Wie revolutionär waren denn nun die

Abb. 3 Die Erstürmung von Freiburg Ostern 1848. Ausschnitt aus dem lithographischen Blatt
„Die Unruhen in Baden im April 1848" (Stadtarchiv Freiburg, M 7761.10)

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