Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
118.1999
Seite: 59
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Es war schon etwas dunkel, als wir einmarschirten, wieder unter Trommelschlag und
die Marseillaise singend. Es war ein Leben wie etwa nach einer gewonnenen
Schlacht, bis tief in die Nacht hinein."10 Auch wenn sich mit dem Gefecht und der
Niederlage bei Staufen bereits am 24. September 1848 herausstellte, wie illusionär
viele der mit diesem Aufstand verbundenen Erwartungen gewesen waren, war der
Versuch der Ausrufung der Republik in der Erinnerung einzelner Revolutionsteilnehmer
keineswegs gänzlich diskreditiert. Stellvertretend für diese Sicht steht der
Lörracher Gastwirt und Posthalter Markus Pflüger, im September 1848 als damals
erst 24jähriger engagierter Hauptmann des ersten Fähnleins der Lörracher Bürgerwehr
eine zentrale Figur des Aufstandes. Noch 50 Jahre später, 1898, hielt er, inzwischen
freisinniger Reichstagsabgeordneter und Alterspräsident des badischen Landtags
, während einer der seltenen Gedenkfeiern daran fest, „daß die große allgemeine
Bewegung infolge vielfacher Mißstände und wegen der unerfüllten Versprechungen
[der Fürsten, J.M.] durchaus berechtigt war", und würdigte alle diejenigen, „welche
damals für die große Sache: Einheit, Freiheit und Recht bluteten und in den Tod
gingen."11

Doch der Septemberaufstand wurde auch als waghalsiges, unverantwortliches
Unternehmen, als Zeit der Gewalt- und Willkürherrschaft erfahren.12 Struve hatte
das Standrecht verkündet. Grenzaufseher wurden entwaffnet, Amtshaus und Zollge-

Abb. 2 In der symbolisch allegorischen Lithographie „Hecker's Traum" überreicht die Göttin der
Freiheit Lorbeerkränze an Hecker und Struve als Vorkämpfer für die Republik, die von Napoleon und
anderen Gestalten der Geschichte gegrüßt werden (Augustinermuseum Freiburg, Denkmälerarchiv).

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