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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 9
(PDF, 35 MB)
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Die Glöcklehof-Kapelle in Bad Krozingen

Von

Eva Mongi - Vollmer

Die Glöcklehof-Kapelle in Bad Krozingen hat ihre Bekanntheit der Neugierde eines
Kurgastes zu verdanken. Vor über 60 Jahren kratzte er am weißen Innenputz des
Chorraumes und entdeckte darunter mittelalterliche Malereien. Von nun an erst war
die bescheidene Saalkirche, auf einem Hofgelände in Oberkrozingen gelegen, für die
Wissenschaft von Interesse (Abb. 1). Für die Kapelle selbst hatte das zunächst zur
Folge, daß der zu diesem Zeitpunkt barockisierte Bau mit kriegsbedingter zeitlicher
Verzögerung 1956 nach damaligem Kenntnisstand in einen mittelalterlichen
„zurückverwandelt" wurde. Für die Forschung bedeutete dieser Fund einen weiteren
Mosaikstein in der Kenntnis der frühmittelalterlichen Malerei der Bodenseeregion,
Die Architektur der Kapelle erfuhr dagegen in der Wissenschaft bis auf eine Ausnahme
kaum Beachtung. Erst 1993 wurde durch eine sorgfältige bauarchäologische
Untersuchung durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg der Wert und die
Besonderheit des Baues erkannt. Anlaß dazu waren Feuchtigkeitsschäden, aufgrund
derer man den gesamten Außenputz der Kapelle abschlagen ließ. Man erkannte nun
an der originalen Bausubstanz unter anderem zwei ehemalige, hochgelegene Eingänge
im Westen der Kapelle, die auf die Existenz einer abgegangenen Westempore
mit direkten Zugängen hinweisen, sowie Indizien zum Bauprozeß und zur ursprünglichen
Gestaltung der Bauhaut aufgrund der Reste des originalen Fugenverputzes.
Die Befunde der Putz- und Mörteluntersuchung wurden in die damals erstellte steingerechte
Bauaufnahme aller Außenwandflächen eingetragen und somit zur weiteren
Auswertung dokumentiert.1 Die originalen Bestände wurden im Herbst 1993 unter
einem neuen Kalkputz gesichert.

Zur Forschung

Die Anfänge der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Glöcklehof-Kapelle
durch den für die Freilegung der Fresken 1938 verantwortlichen Konservator
J. Sauer blieben unpubliziert, doch sind seine Befunde in einem kurzen Gutachten
und in einzelnen Notizen in seinem Nachlaß überliefert.2 1950 veröffentlichte Sauers
Schüler H. Gombert3 einen grundlegenden Aufsatz, der den Bau mit den Malereien
erstmals beschrieb und die Fresken einzuordnen versuchte. Er stellte aufgrund
der frühesten historischen Nennung des Ortes Krozingen Anfang des 9. Jahrhunderts
in einer St. Galler Urkunde eine politisch-wirtschaftliche Abhängigkeit Krozingens
von St. Gallen her, die er durch im einzelnen nicht haltbare Untersuchungen der Stil-
und Motivgeschichte sowie der Ikonographie auf die Malereien ausdehnte. Zeitlich

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