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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 195
(PDF, 35 MB)
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der Frankfurter Zeitung schrieb er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften in
Deutschland über kulturelle Themen.

Wie schon bei Reifenberg zeichneten sich auch Benkards Artikel durch eine umfassende
humanistische Bildung und Belesenheit des Autors aus. Benkard versuchte,
Kunstwerke nicht zu beschreiben, sondern sinnlich zu erfassen.55 In seinen Augen
sollte der Kunstkritiker „Dolmetsch des Sinnhaften"56 sein, wie er es einmal einem
Frankfurter Kollegen vorhielt. Ebenso hatte er einen eigenen, unverwechselbaren
und äußerst komplizierten Stil: „.. .Benkards Stil war unverkennbar, durch und durch
persönlich. Kein Satz, der nicht seine Handschrift zeigte. Es war ein nicht leicht zugänglicher
Stil. Der Schreiber bewegte sich etwas gezwungen, akademisch gehoben
wie auf einem Kothurn. [...] Der Stil entfloß der Ehrfurcht vor dem Stoffe. Die
Kunst war Benkard eine heilige, nicht ernst genug zu nehmende Verpflichtung, und
der Zorn gegen alle Tempelschändungen in diesem sakrosankten Bezirke gab seiner
Sprache oft eine schneidende Schärfe."57

4. Robert Haerdter

Robert Haerdter wurde 1907 in Heidelberg
geboren. Er studierte in Berlin,
Wien und Heidelberg Geschichte und
Soziologie und promovierte 1932.
1933-1934 arbeitete er bei der Vossischen
Zeitung, dann als literarischer Assistent
bei der Deutschen Buchgemeinschaft
. Durch die Empfehlung Erich
Welters kam er 1936 ins politische Ressort
der Frankfurter Zeitung.5* Haerdter
gehörte zum „hart-oppositionellen Flügel
"59 innerhalb der Redaktion der Zei-
tung und hielt mit scharfen Äußerungen
gegen das Regime in diesem Kreis nicht
hinter dem Berg. 1933 war er nach Basel
ausgewichen, hatte sich aber im Sommer
des Jahres entschlossen, nach Deutschland
zurückzukehren, „um zur Stelle zu
sein, wenn die Diktatur zu ende gehen
würde",60 wofür er einen Krieg als unvermeidlich
und notwendig ansah. Abgesehen
von einigen feuilletonistischen
und historischen Artikeln war er im politischen
Ressort „in vorderster Front"
an der täglichen Auseinandersetzung mit

Abb. 5 Robert Haerdter (aus: Günther Gilles
sen: Auf verlorenem Posten Die Frankfurter
Zeitung im Dritten Reich. Wolf Jobst Siedler Ver
lag Berlin, 1986).

dem Nationalsozialismus beteiligt. Nach
der Schließung der Zeitung erhielt er zusammen mit Franz Taucher einen „Dienstverpflichtungsbefehl
" zum Völkischen Beobachter nach Wien, wo er Mitte November
1943 zu schreiben anfing. Hier wurde er von seinen Vorgesetzten als „störrisch,

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