Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 55
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sabeth Kempf (wie Anm. 10), S. 60. Ebd., S. 72, Anm. 100, verweist Geith übrigens auf ein Urbar
von Unterlinden aus dem Jahr 1423 (die aktuelle Signatur lautet: Archives departementales du Haut-
Rhin, 24 H 2/1 = 'Urbaire general des biens et rentes du monastere sur les differentes communes
de l'Alsace'; zur Datierung siehe ebd., S. 12), worin angeblich Urkunden verzeichnet sind, die ein
heinrich bluomneck (sie!) einer Tochter mit ins Kloster gab. Kindler (wie Anm. 9), Bd. 1, S. 116,
führt mehrere Träger dieses Namens auf, darunter den gleichnamigen Vater Engelhards von Blumeneck
, dessen Sohn wiederum den Vornamen Georg trug (siehe ebd., S. 118). Da Geith: Elisabeth
Kempf (wie Anm. 10), S. 72, Anm. 100, den exakten Fundort der Notiz nicht angibt, habe ich das
mehr als 1000 Seiten umfassende Urbar einer Autopsie unterzogen und bin dabei auf folgende Einträge
gestoßen: unter der Rubrik Friburg tütschbrieff (Archives departementales du Haut-Rhin, 24
H 2/1, S. 879-883) findet sich eine undatierte Notiz (S. 880 f.) zu heinrich von bluomneck Ritter
vnd vige zoernin sin elichi wirtinn (es handelt sich hierbei um Sophia Zorn-Lappe [zu ihr siehe bereits
oben, Anm. 126]), wonach das Ehepaar ihrer (namentlich nicht genannten) tochter sowie den
frowen gemeinlich von Unterlinden sowohl den Betrag von 100 Gulden als auch iren dritteil des
dorffes vnd der sture ze Ryegel (gemeint ist Riegel am Kaiserstuhl, nordwestlich von Freiburg;
hierzu siehe Krieger [wie Anm. 9], Bd. 2, Sp. 616-621) nebst zuogehoerde überlassen, wobei Heinrichs
Bruder, Martin von bluomneck, aber auch Heinrichs und viges Sohn, Egelhart, als Bürgen fungieren
. Darüber hinaus findet sich in dem genannten Urbar, S. 881, eine Notiz, die auf den soeben
referierten Eintrag rückverweist und besagt, dass heinrich von bluomneck Ritter vnd vige sin eliche
wirtinn sowohl das Kloster Unterlinden als auch ir tochter uszwisen vii guldin geltz lipgedinges Jer-
lich uff zerichtent von irem teil der stur vnd bett des dorffes zeriegel, wobei wiederum Martin von
bluomneck vnd engelhart von bluomnegk als gesworne bürgen Erwähnung finden. Die im Urbar des
Jahres 1423 bezeugten Mitglieder der Familie von Blumeneck bestätigen die bei Kindler (wie
Anm. 9), Bd. 1, S. 116 ff., aufgestellten genealogischen Beziehungen. - Spekulationen, wie sie soeben
für die Handschrift Ms 265 ins Feld geführt wurden, ließen sich übrigens auch für die wiederum
dem Konvent von Unterlinden zuzuweisende Handschrift Bibliotheque de la Ville Colmar,
Ms 272, anstellen: Der im 15. Jahrhundert entstandene Überlieferungsträger präsentiert u.a. den
Text einer Dorotheen-Legende (fol. 146r-167v) sowie Ein gebet von sant dorotheen (fol. 168r-168v
[Abbruch des Textes!]), ohne dass irgendwelche entstehungs- oder besitzgeschichtlichen Beziehungen
zu einer (welcher?) Dorothea von Kippenheim greifbar wären. Allerdings fehlt der Schluss
der Handschrift (Blattverlust), so dass grundsätzlich mit verlorenen Besitzereinträgen o. ä. zu rechnen
ist. Zu diesem Überlieferungsträger siehe wieder den Catalogue general (wie Anm. 3), Nr. 201,
S. 88 f.; zu den deutschen Dorotheen-Legenden siehe etwa Werner Williams-Krapp: Art. 'Dorothea
'. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 2,21980, Sp. 211-216. Der
Einband der Handschrift wurde übrigens mit einem Bruchstück einer Pergamenturkunde verstärkt,
die aller Wahrscheinlichkeit nach in Straßburg ausgestellt wurde.
29 Von Antonius von Pforr wissen wir beispielsweise, dass er über seine Mutter, Claranna zum Wiger,
mit der im Freiburger Raum äußerst wohlhabenden und einflussreichen Sippe der Snewlin verwandt
war. Näheres hierzu in: Bärmann/Bechtold (wie Anm. 2), bes. S. 84 f. Zu den nächsten Verwandten
des im Rahmen dieses Beitrags bereits mehrfach behandelten Familienzweigs der Snewlin
Bernlapp von Bollschweil gehört jener Arbogast Snewlin Bernlapp von Zähringen, dessen Name
sich im ehemals Wernigeroder Weltchronik-Codex findet (siehe wieder Rudolfs von Ems Weltchronik
[wie Anm. 59], S. XIV) und in dem wir den Sohn Adam Snewlin Bernlapps von Zähringen
und Mechthilds von Kippenheim sehen dürfen (hierzu siehe bereits oben, Anm. 19; im übrigen sei
nochmals auf die Verkaufsurkunde StadtAF, A 1 XVI. Klostersachen, An St. Clara, 5. Januar 1456,
hingewiesen: der Mitaussteller dieses Dokuments, Adam Snewlin Bernlapp von Zähringen, führt
darin ausdrücklich seinen vetter Erasmus zum Wiger [wohl ein Verwandter Clarannas zum Wiger]
als Bürgen auf [vgl. oben, Anm. 19]!). - Verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Kippen-
heimern und den Snewlin sind bereits verhältnismäßig früh nachweisbar: In der Urkunde StadtAF,
A 1 XIV. Fürsten und Herren, b. Kippenheim, 9. Dezember 1457, die von der Günterstaler Äbtissin
ausgestellt wurde, wird ausgesagt, dass Albrecht von Kippenheim - er wird als Großvater Konrads
von Kippenheim aufgeführt - sowie henny heß Snewli her hans Bernharts Snewlins großuat-
ter recht geswisterigid kinde gewesen sigen. Die zur Ausstellungszeit dieser Urkunde als Priorin von
Günterstal amtierende Anastasia von Kippenheim, eine Schwester Konrads, sagt darüber hinaus aus,
Albrechts Mutter, also ihre Urgroßmutter, hab geheissen Anna Snewlin.

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