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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 77
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0077
„Ein schönes neues Kirchle und Thürmle mit weißem

Blech gedeckt"1

Die Spitalkirche zu Euenheim

Von
Dieter Weis

Das Spital zu Euenheim

Im Mittelalter waren Spitäler Stätten der Nächstenliebe und des Gottesdienstes zugleich
. Spitalsaal und Kapelle blieben lange räumlich verbunden, damit auch bettlägerige
Kranke und Sterbende am Gottesdienst teilnehmen konnten. Das mittelalterliche
Spital war jedoch nicht in erster Linie Krankenhaus! Es stand für alle Arten
von Leid und Hilfsbedürftigkeit offen, für Armut, Alter und Krankheit, es nahm
auch Findelkinder, Waisen und durchziehende Pilger auf. Nur lepröse und venerische
Kranke, überhaupt von infektiöser Krankheit Befallene fanden in eigenen
Spitälern Aufnahme, während Geisteskranke, soweit sie nicht aggressiv waren, und
Blinde meist im Schöße ihrer Familie blieben.2

Dem Straßburger Urbar zufolge gab es schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts
außerhalb der Stadt Ettenheim ein Gutleuthaus. Dieses Spital für Aussätzige stand -
wie es in einer Quelle vom Jahre 1312 heißt - „in Altwick". Gegen Ende des 17.
Jahrhunderts war es bereits verschwunden.3

Um das Jahr 1452 stifteten einige reiche Privatleute unter Mithilfe der Stadt Ettenheim
das alte Ettenheimer Spital. Der eigentliche Stiftungsbrief ist nicht erhalten
geblieben. Wahrscheinlich ging er beim Stadtbrand im Dreißigjährigen Krieg verloren
. Es liegt nur eine in Abschriften überlieferte Urkunde vom 21. März 1452 vor,
mit der Schultheiß, Bürgermeister und Rat der Stadt Ettenheim sich zur Einhaltung
der Bestimmungen des Stiftungsbriefs verpflichten, nachdem Abt Heinrich Reiff und
der Konvent des Klosters Ettenheimmünster als Kirch- und Zehntherr zu Ettenheim
auf Ansprüche gegen die neue Stiftung verzichtet haben und auch Pfarrer Johannes
Tierlin (auch Türlein) als „Erzpriester und ewiger Vikar" zugestimmt hat. In dieser
Urkunde wird erwähnt, dass das „Spital und Messen darin" durch Junker Walther
von Keppenbach, Meister Hans Dürr und Frau Ennelin von Wasselnheim unter Mithilfe
der Stadt Ettenheim gestiftet wurden.4 Nur beiläufig erfahren wir so überhaupt
etwas über die Stifter. Die Stiftung selbst wird sehr wahrscheinlich kurz zuvor erfolgt
sein.

Als Stifter wird Walter von Keppenbach genannt. Die Burg Keppenbach in der

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