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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0095
Altarrenovation und neuer Kristallüster (1978/79)

Als die Ordensschwestern 1974 abberufen wurden, war es aus wirtschaftlichen
Gründen nicht mehr möglich, das Altersheim weiterzuführen. So blieb der Stadt nur
übrig, das Altersheim aufzulösen. Sie entschloss sich, die Räume einem eigens gegründeten
Altenwerk zur Verfügung zu stellen, das dort eine Altenbegegnungsstätte
einrichtete. In den nicht benötigten Räumen fanden ab November 1974 Brüder des
Ordens der christlichen Lehre einen Altersruhesitz. Für die neue Verwendung des
Spitalgebäudes waren umfangreiche Renovationen erforderlich. In diesem Zusammenhang
erneuerte man auch die Außenfassade und den Kirchenraum.43

Restaurator Johannes Berger aus Bad Krozingen, der zu einem Angebot für die
Restaurierung des Altars in der Ettenheimer Spitalkirche aufgefordert wurde, führte
eine Untersuchung und Freilegungsproben durch. Dabei stellte er fest: „Der Barockaltar
, der aus der Zeit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt, wurde im
19. Jahrhundert bei seiner letzten Renovierung (?) vollständig übermalt. Die gelbbraune
Ölmarmorierung des 19. Jahrhunderts steht im Gegensatz zur sehr guten
Qualität der Architektur und den Plastiken des Altares (!). Die Figuren wurden mit
einer gelbweißen Ölfarbe überstrichen, darunter befindet sich die originale, farbige
Fassung mit Vergoldung. Ferner konnte ein starker Holzwurmbefall festgestellt werden
. Die Muttergottesfigur wurde erst bei der letzten Renovierung, nachdem mehrere
Veränderungen durchgeführt wurden, hineingestellt. Ursprünglich war hier das
Bild der hl. Barbara als Altarbild. Dieses Bild hängt heute noch in der Kirche. Unter
anderem wurde auch der Tabernakel (von Fa. Simmler & Venator aus dem Jahre
1894) bei der letzten Renovation entfernt. Auch dieser konnte wieder aufgefunden
werden. Es wurde nach Rücksprache mit Herrn Pfarrer von Ettenheim und Herrn
Stadtbaumeister Kern beschlossen, den für den Altar bestimmten Tabernakel wieder
in der Kirche aufzustellen."44 Bei einer Besprechung am 23. Oktober 1978, an der
neben Stadtbaumeister Kern und Restaurator Berger auch ein Vertreter des Landesdenkmalamts
teilnahm, wurde hauptsächlich darüber verhandelt, ob die bisher im
Altar aufgestellte Madonna an diesem Platz bleiben solle oder nicht. Das alte Bild
der heiligen Barbara war zwar noch vorhanden, jedoch hatte man früher den oberen
Teil der Malerei mit der Rundung entfernt, um eine rechteckige Rahmung zu ermöglichen
. Man war sich darüber einig, dem Bauausschuss zu empfehlen, das alte
Gemälde wieder am Altar anzubringen. Hierzu wäre es nötig, das Altarbild wieder
auf seine ursprüngliche Größe zu bringen und den fehlenden unteren Teil des geschnitzten
Rahmens zu ergänzen. Als beste Lösung hinsichtlich der Beleuchtung des
Kirchenraums wurde die Anbringung eines Kristallüsters mit eingebauten Strahlern
innerhalb des runden Deckenspiegels angesehen. Diesen Empfehlungen folgend
wurden die Arbeiten durchgeführt.

Schließlich erhielt Restaurator Berger auch noch den Auftrag zur Restaurierung
des beidseitig bemalten alten Wandbildes. Dieses Bild zeigt auf der Vorderseite eine
rätselhafte apokalyptisch-allegorische Szene mit Christus und Maria (17. Jahrhundert
) und auf der Rückseite eine bei der letzten Renovierung stark übermalte Verherrlichung
der heiligen Theresia (18. Jahrhundert). Beide Bildseiten waren durch
Feuchtigkeit beziehungsweise Temperatureinwirkung beschädigt.

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