Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 162
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0162
Die inhaltliche Konzeption des Pädagogiums war von Magister Johann Jakob
Beurer entworfen worden. Vor dem Übertritt in die Fakultät sollte eine Abschlussprüfung
der Schüler stehen, danach sollte die Immatrikulation erfolgen können. Ein
Problem war schon damals, dass offenbar viele Schüler und auch Studenten die
Hörergelder für ihre Lehrer kaum aufbringen konnten und Unterstützung von Seiten
der Universität benötigten.5

Wie es mit dem Pädagogium nach seiner Gründung weiterging, ist nicht ganz geklärt
, zumal die Protokolle der Philosophischen Fakultät für die folgenden Jahre
nicht mehr erhalten sind. Die Verteilung der Aufgaben und Schüler zwischen städtischer
Lateinschule und Pädagogium ist nicht nachvollziehbar.6 Die Universität behauptet
1805 in einer ansonsten sehr zuverlässigen Schrift, die den Werdegang des
Gymnasiums beschrieb, dass 1593 noch eine Reform des Pädagogiums stattgefunden
und es bis zur Einführung der Jesuiten weiterbestanden habe. Von der Reform
der städtischen Lateinschule oder des universitären Gymnasiums sei noch eine neue
gedruckte Schulordnung vorhanden, womit das kombinierte „Vorlesungsverzeichnis
" von Philosophischer Fakultät und Archi-Gymnasium aus demselben Jahr gemeint
sein dürfte.7 Offensichtlich waren die propädeutischen Unterrichtsfächer, vor
allem Latein mit Sallust und Sueton, Griechisch mit Hesiod, Homer, Euripides und
Plutarch, Eloquenz mit Cicero, sowie Hebräisch, Ethik und Methodik abgedeckt.
Darüber hinaus folgten drei weitere Klassen, deren inhaltliche Zielsetzungen jedoch
weiter untersucht werden müssten.

Die offensichtliche räumliche und personelle Überschneidung des Gymnasiums
mit der Artistenfakultät lässt das Gymnasium als eigenständige Einrichtung später
als fast nicht mehr existent erscheinen. Der Schulunterricht wurde in dem Verzeichnis
von 1593 aber im Gegensatz zum universitären Unterricht als „classicis commu-
nes" eingestuft.8 „Die Artistenfacultät, die als „Mutter der Hochschule" galt, konnte
als „Mutter des neu gegründeten Gymnasiums" gelten.9

Das Jesuitengymnasium

„So ging es fort bis 1620, dem Zeitpunkte, wo die Jesuiten eingeführt wurden. Nachdem
diese vom Erzherzog Leopold nun einmal der Universität waren aufgedrungen
worden, so verlieh er ihnen bald nebst anderen Einkünfften auch die drei Propsteyen
St. Morand, Oelenberg und St. Ulrich im obern Ellsaß. Durch diese Unterstützung
ward sowohl ihr Dienst an der Universität als die Errichtung des Gymnasiums, oder
wie es die Franzosen nennen, Lecollege, hervorgebracht. Der lateinische Schulmeister
blieb; verlohr aber sein Ansehen und seine Wichtigkeit; und ward endlich höchstens
als ein Vorarbeiter der Jesuiten angesehen und geachtet," beschreibt der Bericht
des Studienkonsesses vom 28. Juli 1806 den Übergang zum Jesuitengymnasium
.10

Die Jesuiten führten Gymnasium und Philosophische Fakultät nebeneinander, wobei
das Gymnasium „als Sprachenfakultät mit eigenem Dekan und eigenem Pedell"
erschien. Die Absolventen der Philosophischen Fakultät stellten den Nachwuchs im
Lehrpersonal für das Gymnasium und waren zu drei Jahren Schuldienst verpflichtet,
bevor sie das Theologiestudium aufnehmen konnten. Damit war das Gymnasium

162


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2001/0162