Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 253
(PDF, 59 MB)
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Arne Torgersen

Als Offizier der US-Army erhielt Arne Torgersen im Herbst 1946 den Auftrag, die
Verteilung der CARE-Pakete in der französisch besetzten Zone zu organisieren. Er
wählte Freiburg als zentralen Umschlagsplatz. Die ersten beiden Güterwagen mit
CARE-Paketen für die Einwohner unserer Stadt trafen im Dezember 1946 hier ein,
und zwar am Heiligen Abend. Über die Öffentliche Sparkasse der Stadt erreichten
die ersten Pakete noch am gleichen Tag die Empfänger. Es war wie ein Weihnachtswunder
; der örtliche Radiosender hatte die Besitzer von Paketgutscheinen aufgerufen
, die CARE-Pakete abzuholen. Torgersen erzählt selbst in seinen Erinnerungen
an die „Abenteuer im Nachkriegseuropa": „Wir machten die ganze Weihnachtsnacht
hindurch weiter. Viele hatten kein Radio, doch Nachbarn oder Verwandte hörten, wie
ihre Namen verlesen wurden und benachrichtigten sie. Viele wohnten außerhalb der
Stadt, aber auch sie kamen. Es wurde Morgen, ehe der letzte sein Paket bekommen
hatte."21

Torgersen gelang es dann in Schweden und Norwegen, dass vom Herbst 1947 an
regelmäßige Lieferungen von Heringen, Kartoffeln und Dorschleber für Freiburg
finanziert wurden. Sie wurden an Alters- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Not- und
Gemeinschaftsküchen verteilt sowie an die Mensa der Albert-Ludwigs-Universität.
So erhielten jede Woche - Freitag war Fischtag - rund 3500 Menschen eine warme
Fischmahlzeit. Der Hering wirke wie eine Injektion gegen die damals herrschende
Hungersnot, meinte der Gesundheitsbeauftragte der Militärregierung; die Leute

Abb. 2 Fischspende der Norwegischen Europahilfe (Stadtarchiv Freiburg, M 75/3, Photo Genzier)

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