Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 103
(PDF, 49 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0103
wundeten Polen und Russen, wo die Namen der Abgeordneten und die Höhe der Beiträge (von meistens
5 fl 24 kr bis 100 fl) verzeichnet wurden.

Ignaz Heinrich Karl Joseph Thaddäus Freiherr von Wessenberg (1774-1860), katholischer Aufklärungstheologe
und Konstanzer Generalvikar. Seine Reformen betrafen vor allem Klerikerausbildung
und Liturgie. Er geriet in Konflikt mit Rom (seine Wahl zum Generalvikar wurde nicht anerkannt
). Wessenberg nahm als Botschafter am Wiener Kongress teil, wo er in enger Verbindung zu
seinem Bruder, dem Diplomaten Johann Philipp, sowie dem österreichischen Staatskanzler Clemens
Wenzel von Metternich stand. Er gehörte neben Professor Zell zu den bekanntesten und fortschrittlichsten
Mitgliedern der I. Kammer im Landtag 1831. Nach seinem ausgezeichneten Bericht
stimmte auch die I. Kammer für die badische Pressefreiheit. Als Wessenberg auch die Zehntabschaffung
befürworten wollte, wurde er zu einer Zielscheibe der gehässigsten, niedrigsten Angriffe
meistens von der Seite der Mannheimer Zeitung und verließ vorzeitig die erste Kammer. Vgl. Leonhard
Müller: Badische Landtagsgeschichte, Dritter Teil 1825-1833. Berlin 1902, S. 100, 117.
Ignaz Heinrich von Wessenberg: Unveröffentlichte Manuskripte und Briefe. Hg. von Kurt
Aland, Bd. III Kleine Schriften. Freiburg im Br 1979.
Oberpostdirektor in Karlsruhe, Vgl. Anm. 29-34.

August Klose (1791-1854) Bankier und Kaufmann, Besitzer der lithographischen Kunstanstalt und
des Karlsruher Kunstverlags. August Klose war Oberbürgermeister in Karlsruhe in den Jahren
1830-1833, dann im Jahre 1847 vom Mai bis September. Vgl. Susanne Asche: Residenzstadt - Bürgerstadt
- Großstadt. Auf dem Weg der Residenz zum Industrie- und Verwaltungszentrum
1806-1914. In: Karlsruhe. Die Stadtgeschichte. Hg. von der Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv. Karlsruhe
1998, S. 236f.
KZ vom 2. Juli 1831.

KZ vom 10 Juli 1831. Vom Anfang Juli bis zum September wurde in der KZ sehr ausführlich über
die geleistete Hilfe berichtet und zur weiteren Aktivität aufgefordert. Vgl. KZ vom 5. ,12., 20., 26.
Juli, 3.,20. August 1831.

Im Juli 1831 hat der Karlsruher Polenverein 4300 fl und 738 Pfund Charpie nach Warschau gesandt.
Vgl. KZ vom 23. Dezember 1831, Brief des Karlsruher Polenvereins an das KNP am 20. Januar
1832.

Im Aufruf wurde Rechenschaft für die Sommertätigkeit des Vereins zur Unterstützung der verwundeten
und Kranken in den polnischen Spitälern abgelegt und die Notwendigkeit der erneuerten
Tätigkeit hervorgehoben. KZ vom 23. Dezember 1831.

Die badische Regierung unterstützte ihrerseits die polnischen Flüchtlinge. Am 3. Februar 1832 erließ
das großherzogliche Ministerium des Inneren eine Verfügung, welche die Organisation des
Durchmarschs und die Übernahme der Kosten seitens der Regierung für die Polen, die in den vorgeschriebenen
Straßen reisten, anordnete. Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA)
236/8173. Die Bestimmung der festen Reiserouten und die von der Regierung beabsichtigte Fernhaltung
der Flüchtlinge von den großen Städten erwies sich in der Praxis jedoch als sehr schwierig.
Auch die Finanzierung war nicht immer klar. Vgl. Gabriela Brudzynska: Die Polenfreundschaft
in der badischen Universitätsstadt Heidelberg 1831/1832 in den zeitgenössischen Dokumenten. In:
Acta Universitatis Nicolai Copernici. Filologia Germahska XXIV - Nauki Humanistyczno-
Spoteczne- Zeszyt 348 - 2002, S. 70ff.

Den Rechtfertigungsbericht des dahier bestehenden Vereins zur Unterstützung durchreisender Polen

vom 16. August 1832 unterschrieben: Fahnenberg, Wielandt, Hoffmann, Klose, Chr. Griesbach,

Klumpp, Posselt. (StadtAF, L 4.2, Veröffentlicht in der KZ vom 25. August 1832).

Das Ministerium des Inneren teilte dem Karlsruher Polenverein am 3. August 1832 mit, dass ein

neuer Aufruf zu Beiträgen zu diesem Behuf in öffentlichen Blättern nicht stattfinden dürfe (StadtAF,

L4.2).

In der 20. Bundestagssitzung vom 7. Juni 1832: Alle Vereine, welche politische Zwecke haben, oder
unter anderen Namen zu politischen Zwecken benutzt werden, sind in sämtlichen Bundesstaaten zu
verbieten, und ist gegen deren Urheber und die Theilnehmer an denselben mit angemessener Strafe
vorzuschreiten ... Ganz besonders sind hierhin zu rechnen die Vereine für Pressfreiheit und die
Polenvereine - wie sehr beide Arten von Vereinen zur Aufregung der Gemüther wirkten, ist allgemein
bekannt. In: Die Verhandlungen der Bundesversammlung von den revolutionären Bewegungen
des Jahres 1830 bis zu den geheimen Wiener Ministerial-Conferenzen. Heidelberg 1846, S. 96.

103


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0103