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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 115
(PDF, 49 MB)
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Ein ehemaliges Hofgut mit Realgastwirtschaftsrecht

in Schluchsee-Aha

Von

Heinz Nienhaus

Wer den heutigen Gebäudekomplex des in mehreren Bauabschnitten zwischen 1990
und 2000 erbauten großräumigen 4-Sterne-Ferienhotels „Auerhahn" in Schluchsee-
Ana1 sieht, kann sich kaum vorstellen, welche historische Entwicklung diesem
Hotel und seiner Gastronomie an diesem Ort vorausgegangen ist. Selbst im Bürgermeisteramt
Schluchsee gibt es bis auf ein unscharfes Foto vom einstigen geschlossenen
Hofgut mit dem Gasthaus keine Bildzeugnisse der wechselvollen Geschichte
mehr.2 Deshalb wird im folgenden versucht, einige diesbezügliche geschichtliche
Fakten ans Licht zu bringen und die Ergebnisse der Recherchen durch zeitgeschichtliche
Bilder zu belegen.

Erste Hinweise auf das Gasthaus „zum Auerhahn" im ehemaligen Weiler Unteraha
lassen sich in der regionalen Schwarzwälder Reiseliteratur aus der Zeit der vorletzten
Jahrhundertwende finden, u.a. in dem von Wilhelm Jensen im Jahre 1901
herausgegebenen Standardwerk über den gesamten Schwarzwald.3 In wenigstens
zwei Ausgaben von Meyers Reisebüchern, nämlich der Jahre 18994 und 19085, wird
das Wirtshaus „zum Auerhahn" in Aha als lohnenswertes Wanderziel von Schluchsee
aus empfohlen und mit gelobt und billig bewertet, wobei billig wohl als preiswert
verstanden werden darf. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache
, dass in den Wanderkarten dieser beiden Reisebücher das Gasthaus „zum
Auerhahn" in Aha mit Namensangabe eingetragen und vermerkt ist.6 Gleiches gilt
auch für den Reiseführer von Grieben aus dem Jahre 1904.7 Eine derart aufwendige
Kennzeichnung eines Gasthauses in Wanderkarten war auch zur damaligen Zeit keinesfalls
üblich, es sei denn, es handelte sich um ein besonderes, historisches oder gar
denkmalgeschütztes Gebäude. In den an Aha gemessen größeren und bekannteren
Orten wie beispielsweise Schluchsee, Lenzkirch, Menzenschwand, Bernau oder Altglashütten
sind in denselben Wanderkarten keine Gasthäuser oder Hotels eingetragen
. Warum stellte der „Auerhahn" eine Ausnahme dar? Was auch immer die Karto-
grafen zu dieser Auszeichnung für das Gasthaus „zum Auerhahn" seinerzeit veranlasste
, ist heute nicht mehr zu ergründen. Ganz sicher aber war das alte Gasthaus
„zum Auerhahn" ein in vieler Hinsicht bemerkenswertes und schon wegen seiner
Architektur und stolzen Dimensionen auch imponierendes Gebäude. Das belegen
u.a. die beiden Ansichtskarten aus der Zeit um 1900 (Abb. la und b).

In einer Wegbeschreibung im Baedeker Reisehandbuch über den Schwarzwald
aus dem Jahre 1921 wird von einem ehemaligen Gasthaus „zum Auerhahn" in
Aha berichtet8, während der Reiseführer von Grieben9 aus dem Jahre 1927 das neu

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