Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 236
(PDF, 58 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0236
terte dann allerdings 1948 an einem Machtwort des Direktors Dr. Breithaupt vom Freiburger
Berthold-Gymnasium,156 der ihn seit 1938 kannte.157

Kurz bevor die neue Ausbildungsordnung in Kraft trat und die Seminare selbständige Behörden
wurden, inspizierte im November 1940 ein Referent des badischen Kultusministeriums
auch die Diensträume des Freiburger Seminars. Die Inspektion sollte klären, ob die drei badischen
Seminare hinreichend für die kommende Selbständigkeit ausgestattet seien, zumal Baden
bisher für die pädagogischen Seminare fast keine Mittel ausgeworfen habe, so dass diese
bezüglich Einrichtung und Büchereien weit zurück hinter den meisten anderen Ländern des
Reiches stünden.158 Der Referentenbericht zeichnet ein präzises Bild vom Zustand des Freiburger
Seminars und von den sich daraus ergebenden Alltagsproblemen seiner Mitglieder: Die
Seminarräume befinden sich im Hauptgebäude der Erich Ludendorjfschule - Oberschule für
Jungen. Ein Nachteil besteht darin, daß sie nicht nahe beieinander liegen. Der große Unterrichtsraum
befindet sich in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs; er faßt ungefähr 35-40
Personen und ist mit hufeisenförmig aufgestellten Tischen und Stühlen ausgestattet. Verdunkelungsmöglichkeit
ist nicht vorhanden; ebenso fehlt es am Bildgerät zur Vorführung von Steh-
und Bewegungsbildern. Zwei durch eine Glastür vom Hauptverkehr abgeschlossene kleine
Vorräume bieten die Möglichkeit zur Kleiderablage. Das Dienstzimmer für den Seminarleiter
(zur Zeit Amtszimmer des Schulungsleiters für die Umschulung elsässischer Lehrer an Höheren
Schulen, Standort Freiburg) liegt räumlich sehr weit entfernt im 1. Obergeschoss (Nord-
Westecke). Es ist sehr geräumig, gut eingerichtet (Fernsprecher und Schreibmaschine vorhanden
) und verfügt über eingebaute Schränke zur Unterbringung der Seminarbücherei, für die
ein guter Grundstock bereits vorhanden ist. Eigener Eingang nicht vorhanden; der Raum kann
nur erreicht werden nach Durchschreiten eines Vorzimmers (zur Zeit Arbeitszimmer des Seminarleiters
), das aber immerhin groß genug ist, um als Leseraum Verwendung finden zu können.

Den unmittelbar erforderlichen Renovierungs- und Einrichtungsbedarf bezifferte der Referent
mit 3.000 RM (und weiteren 1.000 RM für die Ausstattung der Bibliothek). Er begründete
ersteres mit dem NS-typischen Zusatz: Schon aus rein erzieherischen Gründen sollen gerade
für die Ausbildung der Junglehrer, die den Grundsatz der ,Schönheit der Arbeitsstätte'
später in ihrem Arbeitsbereich verwirklichen sollen, anständige Arbeitsstätten geschaffen werden
. Auch dem Referenten war nicht entgangen, dass eine intensiver gewordene Bürokratie zunehmend
die Seminare belastete. Allerdings: Zur Erledigung der ziemlich umfangreich gewordenen
Schreibarbeiten - soweit sie nicht vertraulicher Art sind - wird nach Ansicht der
drei Seminarleiter am besten ein Referendar gegen eine monatliche Vergütung von 20 RM herangezogen
.

Im Juli 1941 informierte das Amtsblatt, dass alle drei pädagogischen Seminare Badens nunmehr
den Titel Staatliche Studienseminare trügen und der Reichserziehungsminister dem Professor
Dr. Imm die Leitung des Freiburger Seminars übertragen habe.159 Der neue Seminarleiter
sah sich zunächst mit einem Problem konfrontiert, das zuerst dem vorgenannten Referenten
bei seiner Visitation aufgefallen war, dass nämlich das Schulgebäude der Neuburg-/Luden-
dorffschule städtisches Eigentum sei, für dessen Mitnutzung das Seminar von Rechts wegen
Miete bezahlen müsse.160 Letzteres galt umso mehr, als nunmehr die Personalunion von Schul-

156 Zu Dr. Breithaupt vgl. Günter (wie Anm. 8), S. 196 f.

157 Schreiben von Dr. Breithaupt vom 26.5.1948. In: StAF L 50/1 12206.

158 Hierzu und zum Folgenden vgl. den Bericht vom 12.12.1940. In: GLA 235/42363.

159 Amtsblatt 1941, S. 136. Formell hatte das Kultusministerium dem Reichserziehungsministerium mit Schreiben
vom 10.2.1941 Dr. Imm als Seminarleiter vorgeschlagen. In: GLA 235/35457. Nach einem Beschluss des
Reichserziehungsministerium vom 22.6.1940 sollten die Seminarleiter in Zukunft zunächst nur kommissarisch
beauftragt und erst bei Bewährung ernannt und zu Oberstudienräten befördert werden (GLA 235/35457). Deshalb
ernannte und beförderte das Reichserziehungsministerium Dr. Imm erst zum 1.10.1941 (StAF L 50/1
12206).

'60 GLA 235/42363.

236


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0236