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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 37
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0037
Gregor Reisch, seine Margarita philosophica
und Freiburg im Breisgau*

Von

Hans Georg Wehrens

Die Enzyklopädie mit dem Titel Margarita philosophica ist das wissenschaftliche Hauptwerk
des Freiburger Universitätslehrers und Kartäuserpriors Gregor Reisch. Das umfangreiche und
weit verbreitete studentische Lehrbuch wurde erstmals 1503 in Freiburg gedruckt. Seit der
zweiten, erweiterten Ausgabe vom 16. März 1504 enthält es einen Holzschnitt mit der ältesten
Abbildung von Freiburg. Nach den Ergebnissen der neueren Forschungen ist diese zweite
Ausgabe der Margarita philosophica nicht - wie bisher meist vermutet - in Straßburg, sondern
ebenfalls in Freiburg gedruckt worden, und zwar wie die erste Ausgabe in der Freiburger
Offizin des aus Straßburg stammenden Druckers Johann Schott. Wie es dazu kam und welche
Bedeutung diese Enzyklopädie vor genau 500 Jahren hatte, soll hier dargelegt werden.

Gregor Reisch - Sein Leben1

Gregor Reisch, geboren zwischen 1467 und 1470 in BalingenAVürttemberg, wurde 1487 als
Kleriker der Diözese Konstanz an der Universität Freiburg immatrikuliert. Während seiner
Studienzeit war er Alumnus der 1485 durch Conrad Arnold von Schorndorf gestifteten (ersten)
Studentenburse Domus Cartusiana der Freiburger Universität, die nach dem Willen des Stifters
den Freiburger Kartäusern als Exekutoren unterstand. 1488 erwarb Gregor Reisch den Grad
eines Baccalaureus und 1489 - unter dem Dekanat von Michael Lindelbach - den Titel eines
Magister Artium. Als solcher lehrte er in Freiburg die „freien Künste" und begann wohl auch
schon mit den Vorarbeiten für die Margarita philosophica. 1494 wurde er als Magister
Gregorius Risch an der Universität Ingolstadt immatrikuliert. Es wird vermutet, dass er damals
Mentor des gleichzeitig immatrikulierten Franz Wolfgang Graf von Zollern war. In der Zeit
um 1496 trat Gregor Reisch in das Freiburger Kartäuserkloster am Johannisberg ein. Bereits
vier Jahre später war er Prior der Kartause in Klein-Basel (oder in Buxheim), und am 19.1.
1502 wurde er zum Prior der Freiburger Kartause berufen, ein Amt, in dem er bis zu seinem

* Dieser Beitrag ist eine erweiterte Fassung des 1. Kapitels aus dem Buch des Autors: „Freiburg im Breisgau 1504
- 1803. Holzschnitte und Kupferstiche", Freiburg 2004. Dem Verlag Herder danken wir für die freundlich erteilte
Druckerlaubnis.

1 Ausführlich behandelt von: Karl Hartfelder: Der Karthäuserprior Gregor Reisch, Verfasser der Margarita philosophica
. In: ZGO 44, N.F. 5, 1890, S. 170 ff.; Gustav Münzel: Der Kartäuserprior Gregor Reisch und die
Margarita philosophica. In: Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereins 48, 1938, S. 1 ff., mit Nachweis der älteren
Literatur; Robert von Srbik: Die Margarita philosophica des Gregor Reisch (t 1525). Ein Beitrag zur
Geschichte der Naturwissenschaften in Deutschland. In: Denkschriften der Akademie der Wissenschaften in
Wien, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse, 104. Band. Wien 1939/1941, S. 83 ff.; Udo Becker: Die
erste Enzyklopädie aus Freiburg um 1495 (sie !) - Die Bilder der „Margarita philosophica" des Gregorius Reisch,
Prior der Kartause. Faksimile-Druck aus Anlaß des 850-jährigen Bestehens der Stadt Freiburg im Jahre 1970.
Freiburg 1970, S. 6 ff.; Lutz Geldsetzer: Einleitung zum Nachdruck von „Gregor Reisch: Margarita philosophica
" in der 4. Auflage von Basel 1517 (Instrumenta philosophica, Series thesauri I des Philosophischen
Instituts der Universität Düsseldorf). Düsseldorf 1973, S. VI ff., mit Literaturhinweisen; Peter Kalchthaler:
Ein verborgener Schatz - Das Berthold-Gymnasium und seine Bibliothek. In: Freiburger Almanach 2001, S. 115
f.; Peter Kalchthaler/Walter Preker: Freiburger Biographien. Freiburg 2002, S. 66 f.

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