http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2004/0133
Die „Arisierung" der jüdischen Häuser
im Nordteil der Breisacher Unterstadt
Von
Günter Boll
Die meisten Breisacher Juden wohnten am Ende des 19. Jahrhunderts noch immer in dem am
Nordfuß des Breisacher Berges gelegenen Teil der Unterstadt, in dem ihre Vorfahren im 18.
Jahrhundert fast alle zwischen den Judenhäusern gelegenen Christenwohnungen käuflich an
sich gebracht hatten.1
Von den 113 Wohnhäusern dieses Stadtteils, der zwischen der Fischerhalde und dem Kupfertor
liegt (Abb. 1), gehörten um 1898 beinahe drei Viertel jüdischen Eigentümern.2 Der Anteil
ihrer Häuser an der Gesamtzahl der Wohnhäuser ging von 77 % im Jahr 1900 auf 54 % im
Jahr 1933 und auf 31 % im Jahr 1941 zurück.
X nach 1898 von Juden erworbene Häuser
O Ökonomiegebäude
G Israelitisches Gemeindehaus
S Standort der 1938 zerstörten Synagoge
Abb. 1 Jüdische Häuser am Nordfuß des Breisacher Berges, 1897 (Boll)
1 Protas Gsell: Ursprung der Stadt Altbreisach (1793). Abschrift (Stadtarchiv Freiburg, Bl Nr. 293), S. 129.
2 Grundbuchamt Breisach (GaB), Lagerbuch der Gemarkung Breisach nach dem Stand vom 1. Dezember 1897,
Band Ia (Lgb. Nrn. 505-668).
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