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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
124.2005
Seite: 105
(PDF, 48 MB)
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Wer kennt Anton Anreith (1754-1822)?
Ein Riegeler in Kapstadt (Südafrika)

Von

Mechthild Michels

Im Jahre 1991 wies Professor Hermann Brammer die Autorin auf den Riegeler Bildhauer
Anton Anreith hin, der in Kapstadt (Südafrika) Karriere machte und dessen Wirken noch heute
an vielen Stellen in der Stadt und der Kapregion zu sehen ist.1

Auch die Suche nach Anton Anreith im Internet führt schnell nach Kapstadt.2 Während er
in seiner Heimat nahezu unbekannt ist, findet er in der afrikanischen Kunstgeschichte Beachtung
. In dem Standardwerk „Art & Artists of South Africa" nennt Esme Berman Anreith, obwohl
sich ihre Veröffentlichung auf die Zeit nach 1875 beschränkt.3 In der Einführung zum
Thema Skulpturen schreibt sie:

The beginnings of professional sculpture in SA (south africa) date back to the 18th Century, when Anton
Anreith (1754-1822), who had been brought to the Cape as a soldier in the Service of the Dutch East
India Co., created the first ofhis many impressive sculptural embellishments of Cape town buildings. Alt-
hough Anreith 's career falls outside the historical scope ofthis publication, almost a Century was to pass
before the occurrence of the next important developments in SA sculpture, with the effect that virtually its
entire history is encompassed in the relevant period, between 1875 and today.

Die Wiederentdeckung

Lange Zeit war der Künstler Anton Anreith in Vergessenheit geraten. Erst das 1933 vorgelegte
Werk des Kunsthistorikers Geoffrey Eastcott Pearse über Südafrikas Barockarchitektur,
machte Anton Anreiths Bauplastiken den Fachleuten bekannt.4 Nach dem Zweiten Weltkrieg
setzte die Rezeption ein, in deren Folge Anreith und seine Zeitgenossen (Architekten, Schüler)
von der Forschung wiederentdeckt wurden. So erschien 1951 eine Monographie von dem
Holländer Johannes Meintjes und drei Jahre später legte Carlo De Bosdari zum 200. Geburtstag
eine ebensolche mit dem Titel „Anton Anreith. Africa's first sculptor" vor.5 Es ist die wichtigste
Monographie zu Anton Anreith. Darin geht De Bosdari auch auf den Bruder Georg ein,
der Schüler von Melchior Hefele war und nach dessen Tod 1794 die Vollendung des Doms im
ungarischen Szombathely übernahm.6 1964 veröffentlichte der Freiburger Professor für Kunst-

1 Hermann Brommer: Anton und Georg Anreith. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Band 3. Leipzig 1990, S. 374f.
Mechthild Michels: 7000 Jahre Riegel am Kaiserstuhl. Waldkirch 1993, S. 42f.

2 Zum Beispiel verweist das Hugenottenmuseum auf ihn. Dieses Haus wurde 1791 für den Baron Willem Ferdinand
van Reede van Oudtshoorn erbaut. Architekt war Louis Michel Thibault und die Dekoration wurde von
Anton Anreith geschaffen. 1954 wurde der Abbruch des Hauses beschlossen. Das Gebäude wurde 1957 am heutigen
Standort wiedererbaut.

3 Esme Berman: Art & Artists of South Africa. An illustrated biographical dictionary and historical survey of
painters, Sculptors & graphic artists since 1875. O. O. 1983, S. 393.

4 Geoffrey Eastcott Pearse: 18th Century Architecture in South Africa. London 1933.

5 Johannes Meintjes: Anton Anreith, sculptor, 1754-1822. Kapstadt/Johannesburg 1951; Carlo de Bosdari:
Anton Anreith. Africa's first sculptor. Kapstadt 1954. Das Buch hat 143 Seiten und 131 Abbildungen. Vgl.
Schreiben vom 1. September 1953 an den Riegeler Pfarrer Blum (im Kirchenbuch).

6 Georg Anreith lebte von 1751-1823 und starb in Steinamanger, heute Szombathely in Ungarn, de Bosdari (wie
Anm. 5), S. 14f, 113, 115 und 120 sowie Abb. 4. Schreiben vom 16. Januar 1947 an Pfarrer Blum (im Kirchen-

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