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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
125.2006
Seite: 147
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Abb. 10 Bei Hartheim-Bremgarten dominieren 1872 im künstlich verlandeten, früheren Flussgebiet samt den
Uferwaldbereichen Faschinen-Gebüsche (dunkelgrüne Fläche). Die Dämme am Rhein sind weitgehend fertig. Über
Öffnungen zwischen den Dammabschnitten besteht noch eine intensive Vernetzung zum korrigierten Rhein. Im
Schutz landseitiger Dämme wurde die landwirtschaftlich nutzbare Fläche bei Hartheim nochmals ausgeweitet

(Kartengrundlage: Rheinlauf 1872 [wie Anm. 39], Blatt 5)

Bei Hartheim ist das Gewann „Wörth" 1852 ebenfalls entwaldet und wird als Ackerfläche
genutzt. Dies gilt auch für den Flurbereich „Amariskenkopf",34 Dieser Gemarkungsteil erinnert
mit seiner Bezeichnung an die Flussbettverhältnisse des Rheins im Jahre 1838. Damals
war der „Amariskenkopf eine Kiesbank mit Sträuchern, in diesem Falle mit der deutschen Tamariske
, die dem Flurstück den Namen gab. Heute ist die Strauchart „Deutsche Tamariske" aus
begreiflichen Gründen im Oberrheingebiet ausgestorben. Der Rheinausbau hat neue Voraussetzungen
für die Kulturlandschaft geschaffen, die weit von den Bedingungen der Zeit entfernt
sind, in welcher der Strom reguliert wurde. Zum Zeitpunkt der Rheinkorrektur hatten die am
Rhein gelegenen badischen Städte und Dörfer teilweise noch beträchtlichen Besitz im Elsass
(für Breisach und Hartheim ist dies beispielhaft in Abb. 9 angegeben).

Im Bereich der heutigen Auewälder war das Nutzökosystem „Faschinenwald" die großflächige
Form der Nutzung. Dies trifft sowohl für die Jahrzehnte vor als auch jene während der
Rheinregulierung zu (1800-1890). Die Landschaft der Rheinaue hatte im Bereich der heutigen
Auewälder den Charakter einer Strauch- und Gebüschlandschaft. Diese war durchbrochen mit
Grünflächen als Weideflächen für das Vieh. Die Nutzung des Faschinenwaldes erfolgte in Abstimmung
mit Erfordernissen der Rheinkorrektion, der Brennholzversorgung der Bevölkerung
und den Notwendigkeiten, den Viehbestand der Dörfer und Städte am Rhein zu ernähren. Im
Laufe des 19. Jahrhunderts verschwand die Inselstruktur und damit der Flussbettcharakter des
Rheins allmählich. Damit wuchs die Fläche des Faschinenwaldes in 20 Jahren zwischen 1852
und 1872 beträchtlich an (vgl. Abb. 9 und 10, grün getönte Flächen).

34 Rheinlauf 1852 (wie Anm. 31), Blatt 5.

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