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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
125.2006
Seite: 182
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Abb. 6 Schlippes „Gauhalle" für das „Neue Straßburg" (StadtAF, K1 /44 Nr. 517)

bende Verfahren von Anfang an sämtliche Planungen zur Stadterweiterung, selbst wenn sie als
„kriegswichtig" eingestuft wurden. Als die Wehrmacht im Juli 1941 zusätzliches Gelände für
acht Kasernen und ein großes Zeugamt im Stadtgebiet beantragte, blieb Stadtbaurat Beblo nur
der Hinweis, dass die Planung über den Rhein im Osten auf ausdrücklichen Wunsch des Herrn
Reichsstatthalters vorläufig überhaupt nicht vorgenommen werden soll.68

Kurz bevor der Abgabetermin endgültig abgelaufen war, instruierte Wagner die Teilnehmer
über den Aufstellungsort der Modelle. Die auswärtigen Architekten Panther und Schmitthen-
ner sollten ihre Entwürfe nach Straßburg schaffen, während die anderen sie am jeweiligen Entstehungsort
aufbauen sollten: Beblo und Schelling in Straßburg, Alker und Möhrle in Karlsruhe
und Wolf und Schlippe in Freiburg.69 Durch diese räumliche Aufteilung wollte Wagner,
so erklärte er unumwunden, der Gefahr einer vollständigen Zerstörung der Modelle im Falle
eines Luftangriffes vorbeugen. Ende Mai 1942 fand schließlich die Besichtigung durch den
Reichsstatthalter statt.70 Schlippe reservierte sich für die Vorführung den repräsentativen Saal
im Freiburger Historischen Kaufhaus. Entgegen aller Geheimhaltungsvorgaben präsentierte er
dort seinen Entwurf nicht nur dem Freiburger Oberbürgermeister und den Mitgliedern des
Stadtrats, sondern auch zahlreichen Kollegen und Freunden.71 Sogar die Angestellten des
Straßburger Denkmalamts durften Ende März 1942 in Freiburg das Werk ihres Vorgesetzten bewundern
.72

Gauleiter Wagner hielt sich, da die Entscheidung de[m] Führer selber vorbehalten war, bei
seiner Vorbesichtigung mit Kommentaren zurück.73 Dennoch soll er Schelling und Panther

68 Richard Beblo an Oberstadtkommissar, 10.7.1941, StadtAS, 161 M 95.

69 Schelling betrieb seit 1940 ein Architekturbüro in Straßburg.

™ Vgl. Telefonnotiz, 13.5.1942, StadtAF, Kl/44 Nr. 516; Schlippe an Rudolf Kautzsch, 16.6.1942 (Abschrift).
StadtAF K1/44 Nr. 145.

71 Vgl. Rundschreiben des Oberbürgermeisters, 12.6.1942, StadtAF, Kl/44 Nr. 516; hierauch weitere Einladungen.
Der Entwurf des zweiten Freiburger Teilnehmers Wolf war am 16.6.1942 ebenfalls zur Besichtigung freigegeben
, allerdings lag hier der Ausstellungsort weniger repräsentativ im Freiburger Stadtteil Stühlinger. Vgl. ebd.

72 Vgl. Hermann Ginter an Schlippe, 20.3.1942, StadtAF, Kl/44 Nr. 669. Schlippes Modelle waren ganze fünf
Monate, vom 1.3. bis 1.8.1942, im Kaufhaussaal aufgebaut. Öffentlich zugänglich war die Ausstellung allerdings
nicht. Vgl. Schlippe an Karl Gruber, 26.1.1943 (auszugsweise Abschrift), StadtAF, Kl/44 Nr. 516.

" Schlippe an Otto Berndt, 18.12.1942 (Abschrift), StadtAF, Kl/44 Nr. 519.


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