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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007-Reg/0007
Die Zeitschriften der beiden
Freiburger historischen Vereine*

Von

Berent Schwineköper (t)

Der „Breisgau-Geschichtsverein Schau-ins-Land" in seiner heutigen Gestalt ist das
Ergebnis der Fusion des „Freiburger Geschichtsvereins1' (ursprünglich: „Gesellschaft für
Geschichtskunde zu Freiburg im Breisgau") mit dem „Breisgauverein Schau-ins-Land"
1947. Beide Vereine hatten eigene Publikationen, die nach dem Zusammengehen mit der
„Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins Schau-ins-Land" fortgesetzt wurden.

Die Gesellschaft für Geschichtkunde (!) zu Freiburg im Breisgau, welche sich am 27.
Dezember 1826 konstituierte, bestand anfangs aus mehreren Universitätsprofessoren und aus
höheren Beamten aus Freiburg. Man beabsichtigte nichts Geringeres als eine Art von
Akademie, wozu man sich eine ganze Reihe illustrer Geister des übrigen Deutschland durch
Ernennung zu korrespondierenden Mitgliedern zur Mitarbeit zu verpflichten hoffte. Trotz der
zunächst und auch noch lange Zeit verhältnismäßig geringen Mitgliederzahl am Ort, wagte
man es bereits 1828 bei Herder eine eigene Zeitschrift mit dem reichlich umständlichen Titel
„Schriften der Gesellschaft für Beförderung der Geschichtkunde zu Freiburg im Breisgau"
herauszugeben, die mit über 600 Druckseiten sicher ebenso über die geistigen wie finanziellen
Möglichkeiten dieser Vereinigung weit hinausgegangen sein dürfte. Ebenso weitschweifig
und zugleich anspruchsvoll wie der Titel war auch der Inhalt dieses ersten Versuchs. Denn er
reicht von der Antike und dem ältesten deutschen Sagenkreis bis zu dem erst 1804 verstorbenen
Heidelberger Historiker Ernst Ludwig Posseit. den heute nicht einmal mehr ein
Konversationslexikon der Erwähnung für wert befindet. Die Geschichte Freiburgs wurde so
gut wie gar nicht berücksichtigt, wenn man von der umstrittenen Person des Bertold Schwarz
absieht. Mit Recht hat daher Karl Siegfried Bader festgestellt, dass es sich hier nicht um den
Beginn einer historisierenden Betrachtungsweise der Probleme der regionalen und lokalen
Geschichte gehandelt habe, sondern dass hier der noch von später Aufklärung gesättigte Geist
des Frühliberalismus zum Ausdruck gekommen sei. Im Zusammenhang mit den politischen
Ereignissen in Baden habe dies spätestens um 1848 zum Verschwinden dieses ersten historischen
Zusammenschlusses geführt. Dem anspruchsvollen ersten Band der Schriften ist daher
kein zweiter mehr gefolgt, was sicher ebenso auf den geringen Umfang des sie tragenden
Kreises wie darauf zurückzuführen sein dürfte, dass der Inhalt dieses Bandes sicher einen
buchhändlerischen Erfolg kaum hervorrufen konnte.

Erst 18 Jahre nach dem Einschlafen des Vereins um 1848 nahmen die wenigen noch vorhandenen
Mitglieder zusammen mit jüngeren Interessenten einen neuen Anlauf zur
Erneuerung der „Gesellschaft", welche nun auch die Altertums- und Volkskunde in ihren
ohnedies alles andere als besonders einprägsamen Titel aufnahm. 1869 konnte trotz der nur
zwischen 50 und 80 schwankenden Mitgliederzahlen der nunmehr als 1. Jahrgang bezeichnete
Band einer neuen Zeitschrift herausgegeben werden, die in ziemlich unregelmäßiger
Zeitfolge immerhin bis 1938 erscheinen sollte. Der erste Band enthielt zwar ein ziemlich buntes
Gemisch von Themen, die von der Spätantike in Riegel bis zum Besuch Kaiser Franz I. in
Basel im Jahre 1814 reichten. Regional beschränkte sich der Inhalt aber fast ausschließlich auf

*Nachdruck des gekürzten und an die neue Rechtschreibung angepassten Beitrags aus Schau-ins-Land 100, 1981,
S.V-xiii.

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