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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 19
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007/0019
Die Damen Malterer

Zur Einheirat Freiburger Patriziertöchter in den Breisgauer Adel

im 14. und 15. Jahrhundert

Von
Boris Bigott

In den Beständen des Freiburger Augustinermuseums befindet sich ein um das Jahr 1320 entstandener
Bankbehang, der sogenannte Malterer-Teppich, aus dem Besitz des ehemaligen
Klosters St. Katharina in Adelhausen. Er wurde gestiftet von dem reichen Freiburger Geschäftsmann
und Ratsherrn Johann Malterer und seiner Schwester Anna, die Nonne im Adel-
hauser Kloster war. Die Wappen der beiden (Abb. 1 und 2) rahmen einen Zyklus von elf Bildern
ein, auf denen weibliche List thematisiert wird. Es werden verschiedene Episoden dargestellt
, worin jeweils ein verdienter und großer Mann wegen seiner Liebe einer Frau verfällt und
sich dabei lächerlich macht. Da es im Folgenden um Schicksale und Handlungsspielräume der
Damen aus der Familie Malterer gehen soll, sei - nicht ohne ein gewisses Schmunzeln - die
Frage aufgeworfen, wie weit die realen Maltererdamen ihre Männer dominierten.1

Bei der Arbeit am Freiburger Projekt „Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau", der katalogartigen
Erfassung der Burgenlandschaft, stößt man immer wieder auf dieselben Namen der
Burgbesitzer.2 Die Herzöge von Zähringen, die Markgrafen von Baden und Hachberg, die Grafen
von Freiburg und die Herren von Osenberg waren im hohen Mittelalter nur die wichtigsten,
zu denen später die Habsburger hinzutraten.

Seit dem mittleren 13. Jahrhundert wird auch im Breisgau eine neue soziale Gruppierung unter
den Burgherren greifbar. Wie auch andernorts gelang bürgerlichen Familien aus dem städtischen
Milieu vor allem Freiburgs der Aufstieg in den Ritterstand, mit dem der Besitz von Burgen
verbunden war. Hier ist zunächst die Familie Snewlin ist hier zu nennen, die sich in ihren
vielen Linien Zugriff auf eine große Zahl der Breisgauer Burgen verschaffte.3 Neben etlichen
weiteren Patriziergeschlechtern aus Freiburg und anderen Breisgaustädten, die in unserem Zu-

1 Jutta EißENGARTHEN: Mittelalterliche Textilien aus Kloster Adelhausen im Augustinermuseum Freiburg. Freiburg
1985, S. 23ff.; Hochzeitsteppich des Johannes und der Anna Malterer um 1330. Freiburg ca. 1948. 1324 war Johann
Malterer Ratsherr bei den nachgehenden Vierundzwanzig, drei Jahre später wurde er unter die Altvierund-
zwanziger aufgenommen, vgl. Heinrich Maurer: Ein Freiburger Bürger und seine Nachkommen. In: ZGO 61
(1907), S. 17 und 24ff. mit Anm. 4, der in dem Teppich ein Hochzeitsgeschenk der Anna an Johann sieht.

2 Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. I. Nördlicher Teil, Halbband A-K. Hg. von Alfons Zettler und
Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte 14). Ostfildern 2003; Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. I.
Nördlicher Teil, Halbband L-Z. Hg. von Alfons Zettler und Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte 15).
Ostfildern 2006. Die Bände zum südlichen Breisgau befinden sich in Vorbereitung und werden voraussichtlich
als Nr. 16 und 17 der Reihe „Archäologie und Geschichte" erscheinen.

1 Jan Gerchow/Hans Schadek: Stadtherr und Kommune. Die Stadt unter den Grafen von Freiburg. In: Geschichte
der Stadt Freiburg im Breisgau. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum „Neuen Stadtrecht" von 1520. Hg. von Heiko

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