Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 52
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007/0052
- Auf der sogenannten Großen Stadtansicht von Freiburg, die Gregorius Sickinger 1589 im
Auftrag des Rates der Stadt Freiburg gefertigt hat, sind außer der Gottesmutter auch die
Stadtpatrone Georg und Lambert zu sehen.40 Als Vorbild für diese Heiligendarstellungen
diente offensichtlich der Holzschnitt von Hans Holbein d. J. auf dem Titelblatt der „Neuen
Stadtrechte von Freiburg" aus dem Jahr 1520.41 1589

Die Darstellung der Stadtpatrone auf dem Großen Sickingerplan hat als Vorbild für die folgenden
beiden Abbildungen gedient:

- Inschriftensammlung von 1787 des Chronisten Joseph Felizian Geissinger (1740-1806) mit
kolorierten Abbildungen von Sanctvs Geor(g)ius. Der uralte Stadt Patron sowie von Sanctvs
Lambertus. Der zwote Stadt Patron oder der erste vor Alexandren.42 Auf beiden Abbildungen
ist am rechten oberen Bildrand von Geissinger das Datum 1589 eingesetzt worden; das
soll wohl als Hinweis auf das von Gregorius Sickinger im Jahr 1589 geschaffene „Vorbild"
verstanden werden. Dem Chronisten Geissinger unterläuft aber insofern ein Anachronismus,
als er auf dem von ihm 1787 gefertigten Lambertbild am oberen Rand das Datum 1589 des
Kupferstichs von Gregorius Sickinger wiederholt, aber in seiner Bildunterschrift bereits
Alexander als jüngsten Stadtpatron erwähnt, obwohl dieser erst 1651 zum Stadtpatron erhoben
worden ist.43 1 7 8 7

- Register der zwölf Freiburger Zünfte aus dem Jahr 1791 mit einer kolorierten Abbildung des
hl. Georg auf der Rückseite des Titelblatts, ebenfalls nach dem Vorbild des Großen Sickingerstichs
von 1589 und der Inschriftensammlung von Geissinger aus dem Jahr 1787.44

1791

- Gemarkungsplan von Freiburg mit den Stadtpatronen Georg und Lambert:45
Das von Job Korntawer 1608 im Auftrag der Stadt Freiburg angefertigte Ölgemälde enthält
den ersten Gemarkungsplan von Freiburg und Umgebung, darüber die Allegorien von Justitia
und Pax; links und rechts stehen die Stadtpatrone Georg und Lambert. Der Ritter Georg hält
das Banner mit dem Stadtwappen, worauf sein Name geschrieben ist; Bischof Lambert von
Lüttich steht auf einem Podest, ebenfalls mit seinem Namen. In der oberen Bildhälfte tragen
Putten das Stadtsiegel und das Stadtwappen, in der unteren Hälfte das Kaiserwappen mit dem
Doppeladler und den österreichischen Bindenschild. Das großformatige Gemälde (230 x 458
cm) gehört zum Bestand des Augustinermuseums; eine originalgetreue Kopie hängt in der
Meckelhalle der Sparkasse Freiburg. 1608

40 Abbildung und Beschreibung des im Augustinermuseum autbewahrten Originals bei Wehrens (wie Anm. 11).
S. 57ff.

41 Johannes Mangei: Die Freiburg-Ansichten des Gregorius Sickinger von 1589. Freiburg 2003. S. 38 und 115.

42 Joseph Felizian Geissinger: Abschriften von Epitaphien oder Grabschriften in U. L. Frauen Münster. Universitätsbibliothek
Freiburg, Handschrift 498, fol. 9r und 11 r (1787). Dazu kritisch Peter B. Albert: Felizian Geissinger
und seine Inschriften-Sammlung vom Freiburger Münster. In: Freiburger Münsterblätter 13 (1917), S. 39ff.

43 Hierzu und zum Folgenden vor allem Mangei (wie Anm. 41), S. 124 mit Abbildungen auf Tafel 21 und 22.

44 Register der zwölf Freiburger Zünfte von 1791, Stadtarchiv Freiburg (StadtAF), B5 XXIIIa Zunftprotokolle Nr.
3, Rückseite des Titels.

45 Beschreibung bei Wehrens (wie Anm. 11), S. 149.

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