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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 89
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In der stat Endingen, dannen ich pürtig bin.
Zur Herkunft und zum literaturgeschichtlichen Umfeld Augustin Tüngers

Von

Michael Bärmann

Am 28. November 1486 vollendete der zu jenem Zeitpunkt am Hof des Konstanzer Bischofs
Otto von Sonnenberg (1474-1480 Electus, 1480-1491 Amtsinhaber)1 als procurator (Sachwalter
, Fürsprech) tätige Augustin Tünger den ersten (und wohl auch einzigen Band) seiner „Fa-
cetiae Latinas et Germanica?", eine insgesamt 54 Textstücke umfassende Sammlung von anekdotischen
Erzählungen, die dem Grafen Eberhard V. („im Bart") von Württemberg (1445-1496)
gewidmet war.2 Ungeachtet der Tatsache, dass das schmale literarische Oeuvre3 des Konstan-

1 Zu Ottos Episkopat siehe etwa Franz Xaver Bischof u.a.: Die Bischöfe. In: Das Bistum Konstanz. Das Erzbistum
Mainz. Das Bistum St. Gallen. Bearb. von Franz Xaver Bischof u.a. (Helvetia Sacra 1.2.2.1). Basel/Frankfurt
a. M. 1993. S. 229-494, hier S. 366-371. Weiter: Die Bischöfe von Konstanz. Bd. 1: Geschichte. Hg. von
Elmar L. Kuhn u.a. Friedrichshafen 1988. Register, S. 486 (dazu ein kurzer Hinweis auf Augustin Tünger im
Beitrag von Peter F. Kramml: Die Domschule. Lateinunterricht als bischöfliches Monopol. In: Ebd., S. 125-134
und 439ff., hier S. 128).

2 Textausgabe: Augustin Tüngers Facetia?. Hg. von Adelbert von Keller (Bibliothek des Litterarischen Vereins
in Stuttgart 118). Stuttgart 1874. Zur Datierung siehe ebd., S. 77 und 157. Die Zueignung dieses Werkes an Graf
Eberhard ergibt sich aus dem Widmungsbrief, ebd., S. 3ff. bzw. 6f., ebenso die Informationen zu Tüngers beruflichen
Aktivitäten. Der Konstanzer Bischof bzw. Electus Otto (siehe die vorausgehende Anm.) wird darüber hinaus
in Fazetie Nr. 29 (siehe ebd., S. 41 und 115) genannt. Einführende Literatur zum Autor: Volker Honemann:
Artikel „Tünger. Augustin'*. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Bd. 9: Siecht, Reinbold
-Ulrich von Liechtenstein. Berlin 21995, Sp. 1146ff. (mit Literaturangaben). Weiter: Thomas Cramer: Geschichte
der deutschen Literatur im späten Mittelalter (Geschichte der deutschen Literatur im Mittelalter 3). München
32000, S. 380; Helmut Maurer: Konstanz im Mittelalter. Bd. 2: Vom Konzil bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts
. Konstanz 1989, S. 162f. Zu Graf Eberhard siehe etwa die Beiträge des Sammelbandes: Eberhard und
Mechthild. Untersuchungen zu Politik und Kultur im ausgehenden Mittelalter. Hg. von Hans-Martin Maurer
(Lebendige Vergangenheit. Zeugnisse und Erinnerungen. Schriftenreihe des Württembergischen Geschichts- und
Altertumsvereins 17). Stuttgart 1994. Zum literarischen Typus siehe Wilfried Barner: Artikel „Fazetie". In:
Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Bd. 1: A-G. Berlin 1997, S. 572-575 (mit Literaturangaben).

3 Anscheinend war den „Fazetien" keine größere Verbreitung beschieden, ist Tüngers Werk doch lediglich in einer
insgesamt 131 Blätter umfassenden Pergamenthandschrift, dem für Graf Eberhard bestimmten Dedikationsex-
emplar, überliefert, das sich zwischenzeitlich in der Benediktinerabtei Weingarten (bei Ravensburg) befand und
heute unter der Signatur „Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Codex HB V 24a" aufbewahrt wird.
Hierzu siehe etwa den Katalog: Die Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. Reihe 2:
Die Handschriften der ehemaligen Königlichen Hofbibliothek. Bd. 2. T. 2: Codices historici (HB V 1-105), auf
Grund der Vorarbeiten von Ulrich Sieber beschrieben von Wolfgang Irtenkauf und Ingeborg Krekler. Wiesbaden
1975, S. 39f. (mit Literaturangaben). Weiter: Volker Honemann: Zu Augustin Tünger und seinen „Faze-
tien". In: Festschrift Walter Haug und Burghart Wachinger. Hg. von Johannes Janota u.a. Bd. 2. Tübingen 1992,
S. 681-693, hier S. 685-688; Regina Cermann: Die Bibliothek Herzog Eberhards im Bart vom [sie!] Württemberg
(1445-1496). In: Scriptorium 51 (1997), S. 30-50. hier S. 41; Württemberg im Spätmittelalter. Ausstellung
des Hauptstaatsarchivs Stuttgart und der Württembergischen Landesbibliothek. Katalog. Bearb. von Joachim
Fischer u.a. Stuttgart 1985. Nr. 140, S. 134 (mit Abb. 46, S. 133).

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