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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 99
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Darumb zimpt sich, das die, so erst wyber nemen, ir selbs acht haben und nicht frävenlich
der bösen begirlichait, so uns offt verfürt, verhengen; denn ob wol die wyb anfangs, glich als
die vorchtsamen tuben, die man fürchten, yedoch, wenn sy gewonen, das man inen zertly unt
mit in schimpffe und das darnach durch unser übel - mügen von tag zu tag abnimpt, velt in zuo,
uns syen ander wyber lieber, und versuochen aintweders an uns alle kunst, da-mit sy uns wider
bringen, oder sy wenken ir lieby ouch von uns.m

Anhang II: Augustin Tüngers Hinweis auf seinen Geburtsort Endingen

in Fazetie Nr. 53 (deutsche Fassung)

Ain tor von Endingen, dannen ich mich pürtig sin oben gesagt hob, nam ain junge dochter zu
der ee, so hüpscher was, dann des brütgams wesen gedulden mocht. Unnd wann inen armuot
zittliches guots verbot, by ainander huß ze haben, dienet die brutt ainem andern. Nun was der
brütgam ain yfrer und verließ des herren huß, by dem das wyb dienet, durch die gantzen nacht
yemermer darumbgende, nymer. Uff ain mal aber kam er später, dann die huot sins wibs hiesch,
also das ain ander vor im by ir was. Und wenn er desselben, so zu ir gestigen was, schuoch
fand under dem fensterladen an der erde stan, mocht er lichtlich erkennen, ain andern zuogang
gehebt han zuo sinem wyb, so mit ir yetz die ee brech. Darumb satzt er im für, die ding nicht
verächtlich sin. Doch wolt er die ding zittlicher handien und nicht ylen unnd verzoch die straff
biß mornends, das er es möcht gegen den witzigen an-bringen. Und als er morndes den han-
del geöffnet, sagt er, er het gnuog erfaren, das ain mensch, so von zorn brunn, sin selbs nit
mächtig wer; denn es het nicht vil gefält, er hett zuo ziten des zorns dem eebrecher sine schuoch
ze stüken zerhowen; wann aber die vernunfft in ain anders lernte, so sye sin ungestümikait gestillt
.

Es gepürt sich aber ainem witzigen menschen, zorn fliehen und in am ersten an - rennen,
glich als an ainer mur unnd weh die find, hintriben; ob aber der zorn zuo ziten unser gemüt
behafftet, gancz nichtes handien, die wyl sich nun ainfünckly desselben öuget. Den zorn nimbt
hin die vernunfft und by-fanget all unser synn, als ob sy in ysen lägen. Unnd wann aber in allen
unsern geschäfften die vernunfft sol zuvor an berait sin und uns aber zorn allen zuogang
zuo der vernufft beschliessen tuot, mugen wir zu zyten des zorns gancz nit urtailen, was un-
derschaid sye under guotem und bösem, nutzung und schaden, ze vil oder ze wenig. Darumb
ist fruchtparer, ob uns zu ziten unrecht beschicht, sölichs verachten, dann das wir dem zorn
räch verhengen, das er nit nach siner ungestümikait uns selbs mit sampt dem unsern verderbt

48 Zitiert nach Augustin Tüngers Facetiae (wie Anm. 2), Nr. 18, S. 101. In der lateinischen Fassung (ebd., S. 27) lautet
die entscheidende Passage zu Beginn des Textes entsprechend: In oppido Enndingen, unde mihi origo est [...].

49 Zitiert nach ebd., Nr. 53, S. 153f. In der lateinischen Fassung (ebd., S. 75) lautet die entscheidende Passage zu
Beginn des Textes entsprechend: Nupsit fatuus quidam in oppido Endingen, unde me oriundum esse supra dixi

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