http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007/0116
Accipe curuc feuert vamiö cribrantc cäcatum
La:tamen mule,i:u quia ftercus amas«
Tantum fedta valct tua«-quantum merda valebür
Quam nunc bmtali coiligis ex Atina,
vitioto-fchiloimfU
HEXASTICHON AD LECTOREM
DE MVLOTHEOLOGO*
Vanus homo vanas de vano pcCtore yoces
Ructans afcrcas liuenti flygmatc mufas
Vrit.& in facros iaculaturcriminc varcs *
Obloquio cuius refpondctpagina glifccns
Articulis armata (iiis.ÖC viribus inftat
Mulotheologi difrumpcre Cornea vani;
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Abb. 5 Der Mauleseltheologe. Unter dem Motto „Die Zahl der Dummen ist unermeßlich" sammelt ein Theologe
Exkremente eines Maulesels, der gerade Feigen gefressen hat. Streitschrift des Humanisten Locher gegen die
scholastische Theologie (aus:LocHER [wie Anm. 84]).
terpretierte lateinische Dichtungen. Sein umfangreiches Oeuvre umfasst nach Heidloff 61
Werke: Vorlesungsmanuskripte, Theatertexte, Lyrik, Kaiserpanegyrik und Klassikereditionen.
Seine selbstherrliche Darstellung und seine provozierende Streitlust machten ihn zum Intimfeind
seiner Freiburger Kollegen Wimpferling und Zasius. Er wurde handgreiflich gegen seinen
Kollegen, den elsässischen Latinisten Mathias Ringelmann, der ihn wegen des breiten
schwäbischen Akzents seiner lateinischen Aussprache gehänselt hatte, und bezeichnete ihn als
„Cloaca podicis". Die scholastische Theologie seines Ingolstädter Kollegen, des Theologen
Georg Zingel, „den Feind der Poeten", verunglimpfte er in einer Satire als die Exkremente eines
Maulesels und er ließ seine Streitschrift mit einem Holzschnitt über den „mulo theologo"
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