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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 190
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Abb. 2 Das Bauerngasthaus nach dem Umbau zum Kurhaus Schneckenhof 1912. Im Talgrund das denkmalgeschützte
Mühlenhäuschen mit dem „Wasserkraftwerk". Links vom Kurhaus das zum Hof gehörende Schnecken-

hof-Häusle (Nienhaus).

äußerlich aber doch eher schlichte bäuerliche Gasthaus zu einem Kurhaus um.21 In der geräumigen
, sogenannten Oberen Stube über der Gastwirtschaft und im Bühnen- oder Dachraum
wurden Fremdenzimmer eingerichtet. Großzügige, überdachte oder mit Sonnenschutzrollos
ausgestattete Balkone, wie auch ein verglaster, mit Jugendstilornamenten ausgemalter Wintergarten
wurden angebaut. Unter dem vorhandenen Stall fürs hofeigene Vieh wurde ein zusätzlicher
Stall für mindestens zehn Pferde eingerichtet, da man seinerzeit noch mit Pferdekutschen
zu reisen pflegte. Vor dem Gasthaus wurde ein schattiger Park mit Pavillon und Springbrunnen
angelegt (Abb. 2). Für Studenten, die regelmäßig und mehrheitlich aus Freiburg kamen, standen
Zimmer im Schnecken-Häusle zur Verfügung (Abb. 2 links).22

Am 3. Juni 1901 heiratete Robert Winterhaider Anna Paulina (30.6.1874-6.6.1941), geborene
Winterhaider, vom Seehof in Titisee-Saig.23 Als gelernte Köchin sorgte sie vortrefflich für
das leibliche Wohl: sicher ein weiterer Grund dafür, dass die Zahl der Stammgäste im
Schneckenhof Jahr für Jahr zunahm. Unter ihnen waren relativ häufig auch Mitglieder des Naturwissenschaftlichen
Vereins aus Karlsruhe. Viele von ihnen kannte der Schneckenwirt noch
persönlich aus seiner Militärzeit in Mülhausen, wo er die Casinobesucher mit Klavier- oder Zitherspiel
unterhielt.24 Offenbar war Robert Winterhaider ein vielseitig begabter Zeitgenosse -
ein wahres Multitalent (Abb. 3). Er war nicht nur ein typischer und erfolgreicher Schwarzwäl-

21 Etwa um 1900 und während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es üblich, die Sommergäste („Sommerfrischler
"), die ihre Ferien in den Luftkurorten verbrachten, als Kurgäste zu bezeichnen, weshalb die entsprechenden
Hotels oder Pensionen zu Kurhäusern „aufstiegen". Heute versteht man unter Kurhäuser üblicherweise
Kliniken oder ähnliche Einrichtungen, in denen Kurgäste - meist aufgrund ärztlicher Verordnung - medizinisch
betreut und behandelt werden.

22 PAWS, Geschichte der Familie Winterhaider (wie Anm. 11), S. 2.

23 Krupp/Kleiser/Kleiser (wie Anm. 3), S. 258; PAWS, Geschichte der Familie Winterhaider (wie Anm. 11), S. 2.

24 PAWS, Geschichte der Familie Winterhaider (wie Anm. 11), S. 2.

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