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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 251
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Abb. 11 Das Ehepaar Adolf und Ottilie Heitier mit den Kindern (von links) Walter, Annerose und Hans Heitier,

Baden-Baden im September 1929 (Archiv Walter Heitier).

war sie ganz auf die Unterstützung durch ihre Eltern angewiesen. Erst im Mai 1934 fand sie
für ein halbes Jahr eine Beschäftigung in einem Kinderheim im holländischen Zandvoort. Danach
wohnte sie erneut bei ihren Eltern, bis sie sich Anfang April 1935 nach Bollschweil an
das Kinderheim „Sonnenhalde" abmelden konnte.213

Adolf Heitier, der Vater, war bereits Ende Juli 1927 nach genau drei Jahrzehnten Lehrtätigkeit
am Staatstechnikum - so hieß die frühere Baugewerkeschule seit 1919 - in den Ruhestand
getreten.214 Damit blieb ihm die Demütigung der Dienstentlassung erspart, die wenige Jahre
später auch Kollegen seiner ehemaligen Wirkungsstätte treffen sollte: Ende 1935 wurde Professor
Ludwig Hauser, der im April 1921 an das Staatstechnikum berufen worden war und als
Dozent für Mathematik der Maschinenbauabteilung unter Adolf Heitier angehört hatte, als Jude
zwangsweise in den Ruhestand geschickt.215 1937 folgte ihm wegen jüdischer Versippung Pro-

213 Wie Anm. 7. Vgl. auch Schreiben Annerose Heitiers vom 28.3.1955 an das Landesamt für Wiedergutmachung
(wie Anm. 212).

214 GLA, 235/8143 (Das Lehrerpersonal der Maschinenbauabteilung des Staatstechnikums, 1919-1944). - Die
Großherzogliche Baugewerkeschule war 1919 in „Badische Höhere Technische Lehranstalt (Staatstechnikum)"
umbenannt worden. Seraphin (wie Anm. 188), S. 26.

215 GLA, 235/42918. Vgl. Josef Werner: Hakenkreuz und Judenstern. Das Schicksal der Karlsruher Juden im Dritten
Reich (Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs 9). Karlsruhe 1988, S. 54. - Ludwig Hauser wurde
am 10.2.1882 in Endingen am Kaiserstuhl geboren. Er studierte in München und Straßburg Mathematik, Physik
und Chemie. Nach Abschluss des Studiums trat er 1905 in den elsass-lothringischen Schuldienst ein. Seit
1908 war er in Straßburg als Oberlehrer tätig. Von August 1914 bis Ende 1918 leistete er Kriegsdienst. 1919
wurde er als deutscher Staatsbürger aus dem Elsass ausgewiesen, Ende 1919 in den badischen Schuldienst übernommen
. Nach kurzer Tätigkeit an der Fichteschule in Karlsruhe wurde er im April 1921 als Professor an das
dortige Staatstechnikum berufen. In Karlsruhe heiratete er, der sich selbst als konfessionslos bezeichnete, 1925

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