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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 286
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Palais am Münsterplatz 1944 diente der Museumsraum bis zu dessen Wiederaufbau als Erzbischöfliche
Hauskapelle. 1948 war der verstorbene Erzbischof Conrad Gröber hier aufgebahrt, 1954 zog sein Nachfolger
Eugen Seiterich zurück in das wiederaufgebaute Palais und die nun nicht mehr benötigte provisorische
Kapelle wurde zur „Erzbischöflichen Rumpelkammer". Diese Versenkung wurde zum Glücksfall,
denn im Verborgenen blieben die ursprüngliche Farbigkeit und viele Details der Einrichtung wie Beschläge
und Lampen weitgehend unverfälscht erhalten. Jüngst restauriert kann der Raum nun seinen alten
Glanz wieder entfalten und dient unter seiner neuen Bezeichnung „Thomas-Nörber-Saal" als Besprechungszimmer
.

Das Freiburger Ordinariatsgebäude stellt neben dem 1910 eingeweihten Stadttheater und dem 1911 eröffneten
Kollegienhaus der Universität das bedeutendste - und im Gegensatz zu den vorgenannten noch
annähernd komplett als architektonisch-malerisch-skulpturales Gesamtkunstwerk erhaltene - monumentale
Gebäude des beginnenden 20. Jahrhunderts in Freiburg dar. Jugendstilästhetik legt sich verhalten über
historisierende Formen, vor allem der Spätromanik. In der Architektur der Zeit steht das Ordinariat weitgehend
ohne Vorgänger da und ist auch ohne Nachfolger geblieben. Noch immer steht eine Würdigung
des Architekten Raimund Jeblinger aus, wie sie etwa sein Vorgänger im Amt Max Meckel erfahren hat.
Christoph Schmiders in Text und Bildauswahl hervorragend gelungener Führer dürfte ein wichtiger Baustein
für eine solche Würdigung sein. Peter Kalchthaler

Der Schönberg. Natur- und Kulturgeschichte eines Schwarzwald-Vorberges. Hg. im Auftrag des Badischen
Landesvereins für Naturkunde und Naturschutz e.V. von Helge Körner. Lavori Verlag, Freiburg
2006. 421 S., zahlr. S/W-Abb., 48 Farbtafeln, gebunden.

„Eine kleine Stunde von Freiburg liegt einer der reizendsten Vorberge des Schwarzwalds, in alten Schriften
richtig ,Schinberg\ jetzt allgemein Schönberg genannt." Diese Aussage des bekannten Freiburger Historikers
Heinrich Schreiber zielt zwar in erster Linie auf die Schönheit des Berges mit seiner Fauna und
Flora ab, jedoch vermutete der Archäologe Schreiber dort genauso Schätze unter der Erde, was sich z.B.
1825/26 bei seinen Ausgrabungen von Alemannengräbern im Gewann „Scharretenacker" bei Ebringen bestätigen
sollte.

Noch heute ist kaum ein anderer Bereich in der Umgebung von Freiburg aus naturwissenschaftlich-historischer
Sicht von solcher Bedeutung wie der südwestlich der Stadt gelegene, über 400 m hohe Schönberg
. Während schon seit Jahren die Manuskripte für einen archäologischen Führer des Schönbergs vor
sich hin stauben und einer Veröffentlichung harren, gelang es dem „Badischen Landesverein für Naturkunde
und Naturschutz" innerhalb eines Jahres unter Federführung von Helge Körner ein Buch herauszugeben
, dass zwar nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber diesem recht nahe kommt.

Die Themen, für deren Bearbeitung zahlreiche namhafte Autoren und Wissenschaftler wie Prof. Dr.
Hugo Genser, Prof. Dr. Arno Bogenrieder, Prof. Dr. Thomas Zotz und Prof. Dr. Konrad Kunze gewonnen
werden konnten, reichen von der Geologie, Bodenkunde, Botanik, Zoologie und Geschichte bis zur Volkskunde
. Den Schwerpunkt bildet - erwartungsgemäß -mit fast 250 Seiten die Naturkunde, wobei auf die
Vegetation und die am Schönberg lebenden Tiere - Schnecken, Spinnentiere, Insekten, Lurche und
Kriechtiere sowie Vögel und Säugetiere - detailliert eingegangen wird, so dass manche Beschreibungen
einen lexikalischen Charakter erhalten. Wer einen ausführlichen Aufsatz über das Jennetal bzw. den Sumser
-Garten erwartet, wird dagegen enttäuscht. Gerade einmal anderthalb Seiten müssen für eine Beschreibung
des weit über Südbaden hinaus bekannten sowie bei Floristen, Orchideenliebhabern und Pflanzenfotografen
besonders beliebten Geländes ausreichen. Aus der Perspektive eines Historikers sind die
Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, über die Herrschaftsverhältnisse sowie zur Siedlungs-, Bergbau- und
Weinbaugeschichte von besonderem Interesse.

Alle Artikel sind von leichter Hand geschrieben und auch für den interessierten Laien verständlich. Sehr
gute Reproduktionen von Farbabbildungen sowie S/W-Fotografien ergänzen die Texte in hervorragender
Weise und veranschaulichen das Geschriebene. Erfreulich ist auch, dass die meisten Aufsätze über eine
Zusammenfassung verfügen. Warum diese jedoch am Beginn eines Artikels stehen und nicht am Ende, wo
man sie eigentlich erwartet, bleibt offen.

Negativ aufgefallen ist, dass man auf Fußnoten verzichtet hat. Stattdessen wird ohne Seitenangabe (positive
Ausnahmen sind die Beiträge von Zotz und Weeger) auf Literatur verwiesen, die am Ende jeder Abhandlung
in einer alphabetischen und nicht immer vollständigen Schriftenliste (z.B. wurde auf S. 326 die
Literaturangabe zu Notheisen, S. 310, vergessen) abgedruckt ist. Ebenso fehlt ein Personen- und Ortsre-

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