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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 55
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0055
Abb. 4 Ausschnitt aus dem Freiburger Totentanz. Durch Sebastian Luz 1893 restaurierte Originalfassung,

kriegszerstört (StadtAF, M 7032).

Der Fliegerangriff auf Freiburg am Abend des 27. November 1944 bedeutete den Anfang
vom Ende des Totentanzes. Einige Bomben fielen auch auf den „Alten Friedhof, wo sie zwar
nicht die Kapelle direkt trafen, durch die Detonationen aber das Dach abgedeckt wurde und die
Balken des Dachstuhls rissen. Bedingt durch den Mangel an Material war die Kapelle lange
Zeit ungeschützt der Witterung ausgesetzt, was schließlich am 29. August 1945 zum Einsturz
des Gebälks und der Decke führte.46 Zu diesem Zeitpunkt war der Totentanz durch eindringende
Feuchtigkeit bereits unwiederbringlich zerstört.

Die Rettung des Totentanzes war allerdings auch deshalb nicht besonders forciert worden,
weil man ihn aufgrund von Luz' Entstellung nicht mehr als besonders hochwertig angesehen
hatte.47 Es wird allerdings aus den Quellen nie ganz klar, ob diese Entstellung nun wirklich Luz

46 Vgl. OB Brandel an Schlippe, 30.8.1945, StadtAF, Kl/44 Nr. 896.

47 Vgl. Protokoll der Stadtratssitzung vom 29.9.1948, StadtAF, C5/2450. Furtwängler spricht von Luz' Restaurierung
als einer „entstellten Fälschung", Furtwängler (wie Anm. 16), S. 44. Schlippe urteilte, dass der Totentanz
durch eine radikale Renovierung von 1893 derart übermalt [war], dass die stilistischen Eigentümlichkeiten verwischt
wurden, Schlippe an Prestel-Verlag München, 11.5.1956, Landesdenkmalamt Freiburg (LDA), Akte „Freiburg
, Karlstraße 37-39, Alter Friedhof, hier: Friedhofskapelle". Die Südwestdeutsche Volkszeitung (?) schließlich
, hatte bereits 1947 nach einer Untersuchung des Totentanzes durch einen Kunstmaler berichtet: „Veite stellte
fest, daß die von Lutz 1894 ausgeführte Renovierung den Simon Göser zugeschriebenen Totentanz ... völlig ent-

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