Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 125
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Abb. 14 Schulbänke unter „Führeraufsicht": Klassenzimmer der Gewerbeschule, August 1939

(StadtAEM 731/23382-23).

Jugend ist eine Teilaufgabe der nationalpolitischen Erziehung.1* Als erste Aufgabe jeder Bibliothek
galt damals die propagandistische Durchdringung der Bevölkerung.25 Während Ende
der Zwanziger Jahre immer wieder über die schlechten Platzverhältnisse in der Bücherei geklagt
worden war, bestand dieses Problem nach der „Säuberung" des Bücherei-Bestandes mangels
Masse nicht mehr. Dennoch wurde das Projekt um einige Jahre zurückgestellt, bis „Der
Alemanne" am 4. November 1937 endlich mitteilen konnte, dass Freiburg nun über den ersten
Jugendlesesaal in Baden verfüge. Hier sollten in Zukunft auch Schulungen für HJ-Führer stattfinden
.26 Über den Regalen prangte ein Spruch des Führers, der die Jugendlichen zum Lesen
animieren sollte: Wer die Kunst des richtigen Lesens inne hat, den wird das Gefühl auf all das
aufmerksam machen, was ihm zur dauernden Förderung dient. Ein Hitlerbild vervollständigte
die Einrichtung.27

Im Mai 1934 hatte Reichspropagandaminister Goebbels per Erlass verfügt, dass künftig bei
der Neuplanung und -errichtung öffentlicher Gebäude ein gewisser Prozentsatz der verplanten
Gelder für die Ausschmückung durch Künstler oder Kunsthandwerker, also für die heute so genannte
„Kunst am Bau", vorzusehen sei.28 Natürlich galt es auch jetzt in erster Linie, die Einwohnerschaft
umfassend mit NS-Ideologie zu versorgen. Hier kamen nicht wie bei den Denk-

24 Harden-Rauch an Hofner, 3.3.1934, in: StadtAF, C4/V/34/5.

25 Konrad Heyde: Philipp Harden-Rauch, in: Baden-Württembergische Biographien, Bd. 5, Stuttgart 2007, S. 121-
124, hierS. 122.

26 Vgl. Freiburger Zeitung, 4.11.1937.
v Der Alemanne, 4.11.1937.

28 Vgl. Bettina Mumm: Kunsttradition in den Fängen der NS-Gleichschaltung. Kunstleben im Dritten Reich am
Beispiel der Stadt Freiburg, unveröffentlichte Magisterarbeit, Freiburg 1988, S. 30.

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