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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 136
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Abb. 23 In idealisierter Nacktheit vorwärts
strebend: Die „Schwebende" ... (StadtAF, M 7022).

Abb. 24 ... und der „Fliegende", geschaffen für das
Lufthansa-Empfangsgebäude (StadtAF, M 7022).

dem Flughafen geschaffen worden waren. Ursprünglich hatte man geplant, den mittellosen
Bildhauer Wilhelm Merten mit der künstlerischen Ausgestaltung zu betrauen. Dessen Entwürfe
für zwei Adlerfiguren konnten jedoch nicht überzeugen und so war Hopp, nach Schlippes
Einschätzung der künstlerisch begabteste Bildhauer unserer Stadt,77 mit der Erstellung von
Entwürfen beauftragt worden. Zwar versuchte auch er zunächst, das Reichsadler-Motiv gestalterisch
umzusetzen, lieferte aber zusätzlich noch den Entwurf für eine schwebende Frauenfigur
mit, die bei der Stadtverwaltung auf große Zustimmung stieß. Daraufhin entwickelte er
„den Fliegenden" als Pendantfigur und erhielt den Auftrag zur Umsetzung beider Figuren (Abb.
23 und 24). Mehr noch als der „Zehnkämpfer" erinnern diese in ihrer Formensprache, in ihrer
idealisierten Nacktheit und ihrer vorwärts strebenden Bewegung an die NS-Hofkunst ä la Breker
oder Thorak.78 Die Figuren wurden während des Krieges nicht mehr aufgestellt, obgleich
alles dafür spricht, dass sie bereits 1940, spätestens 1941 vollendet waren.79 Als Oberbaudirektor
Schlippe 1946 bei der französischen Besatzungsmacht um die Aufstellung der Figuren
nachsuchte, begründete er die Nichtaufstellung mit der Gefährdung des Standortes als mögli-

77 Damit begründete Schlippe nach dem Krieg sein Ansinnen, die bislang eingelagerten Figuren am geplanten Standort
aufzustellen. Schlippe an Lieutnant-Colonel Pichon, 23.2.1946, in: StadtAF, C4/II/12/1.

78 Auch Oberbaudirektor Schlippe, der die Ausführung dringend empfahl, verwies in seinem Gutachten auf die Parallelität
: Hier hat der Bildhauer sich in gewissem Sinn an ähnliche Beispiele auf dem Reichssportfeld erinnert.
Schlippe an Bürgermeisteramt, 17.11.1939, in: Ebd. Zur Einordnung der Figuren in die NS-Kunst vgl. Leo
Schmidt: Die Skulpturen am Freiburger Flughafengebäude: Zum Umgang mit Nazikunst unmittelbar nach dem
Zweiten Weltkrieg, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1 (1995), S. 28-33, hier S. 32.

7y Vgl. Schmidt (wie Anm. 78), S. 31.

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