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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0016
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seinem und seiner Geschwister Namen Reben in Genne(n)bach.73 Einer der Brüder war Edelknecht
Volmar von Fischerbach, der 1402 an das Kloster Münster weitere Gülten und Zehnten
in Auggen veräußerte. 1419 vollzog er die Seelgerätstiftung beim Kloster St. Margarethen in
Waldkirch für seinen Vetter Hermann von Fischerbach, Sohn des Ritters Conrad (IV.). Er starb
1453 als letzter seiner Familie.74

Conrad (IV), der Sohn Conrads (III.), ist ab 1333 nachzuweisen. Im Jahre 1345 wird er Ritter
genannt,75 ebenso 1356. Er war mit Agnes von Hagenau verheiratet. Mit ihrer Einwilligung
verkaufte er eine Korngülte (Üsenbergisches Lehen) in Holzhausen.76 Sie hatten einen Sohn
namens Hermann, der vor 1419 als verstorben erwähnt wird, da sein Vetter - wohl in Ermangelung
anderer Verwandtschaft - die Seelgerätstiftung für ihn vollzieht. Der Name Hermann
dürfte von der Seite der Agnes von Hagenau stammen. Mit dem Tod von Hermann ist dieser
Zweig der Familie Fischerbach im Elztal ausgestorben. Sie wurde über die Nachkommen von
Johannes von Fischerbach weitergeführt.

Die Tatsache, dass die Familie Güter in Auggen, Holzhausen, Schliengen, im Elztal77, Eichstetten78
, in Mundingen79, am Harderhof80 und in Weisweil81 hatte, verweist auf einen ansehnlichen
Besitz und der Titel „miles" bei Wolfram, Conrad (L), Conrad (II.) und Conrad (IV.) auf
eine hohe gesellschaftliche Position. Für Waldkirch selbst nicht weiter von Bedeutung, aber im
Hinblick auf die Stellung der Familie interessant, ist, dass mehrere Angehörige unter den
Deutschherren und den Johannitern in Freiburg zu finden sind, z.B. 1324 Conrad von Fischerbach
bei den Johannitern.82

Eine Quelle aus dem frühen 14. Jahrhundert weist darauf hin, dass ein Hof - winterturers
hofstat - von Conrad von Fischerbach eingezäunt worden sei, was als Beleg für die Wahrnehmung
verwaltungsmäßiger Aufgaben zu verstehen ist.83 Dabei dürfte es sich um die Kyffelburg
gehandelt haben. Ob die Fischerbach diese Burg selbst erbaut haben oder wie die Küchlin eine
bestehende Burg übernehmen konnten, ist aufgrund fehlender Quellen nicht sicher zu beantworten
. Auf jeden Fall waren sie von den Schwarzenbergern mit dieser Burg belehnt worden.
Hauptquelle für das Aussehen der Burg ist die älteste Ansicht von Waldkirch von 1715. Am linken
Bildrand des Maria-Hilf-Bildes aus der St.-Sebastians-Kapelle des alten Friedhofes sieht
man einen von einer niedrigen Mauer umgebenen Gebäudekomplex, der auch ein größeres
Haus mit Anbau umfasst. In einer Urkunde von 1454 wird die Kyffelburg wie folgt beschrieben
: ... die Küffelburg in Waldkirch, der stock und hus mit dem graben, garten und der mur
umbegriffen, wie demm das gelegen ist mit aller zugehorde zu Waltkilch in der oberstat hinder
dem closter, da vor ziten die von Vischerbach gesessen sind.84 Der Name „Kyffelburg" wird
von Rambach auf „kiffeln" d. h. „zanken" zurückgeführt. Mit dem Erlöschen der Familie Fischerbach
durch den Tod des Volmar von Fischerbach fiel ihr Schwarzenberger Lehen, die Kyf-

73 Knobloch (wie Anm. 71), Bd. I, S. 360.

74 Ebd.; Krieger (wie Anm. 49), S. 585f.

75 Verkauf einer Gülte in Waldkirch, UHS I, Nr. 317, S. 137. Diese Quelle ist für Waldkirch in mehrfacher Hinsicht
von Bedeutung: Erstens wird die bei der Ortschaft Wiler gelegene Walke genannt, zweitens enthält die Zeugenreihe
den Namen von Johann Sigebot und drittens wird erstmals der Stadtschreiber Johannes erwähnt.

76 UHS I, Nr. 406, S. 166f.

77 Fautz (wie Anm. 51), S. 437.

78 TGB, S. 119 und 121.

79 TGB, S. 350f., 353f., 363, 367 und 370-374.

80 TGB, S. 197.

81 TGB, S. 538f.

82 Krieger (wie Anm. 49), S. 585f.; Mathias Kälble: zwischen Herrschaft und bürgerlicher Freiheit. Stadtgemeinde
und städtische Führungsgruppen in Freiburg im Breisgau im 12. und 13. Jahrhundert (Veröffentlichungen
aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 33), Freiburg 2001, S. 201 mit Anm. 882.

83 GLA, 66/9281, fol. 8v; Hermann Rambach: Waldkirch und das Elztal. Geschichte in Daten, Bildern und Dokumenten
, Bd. 1: Von den Anfängen bis Ende des 18. Jahrhunderts, Waldkirch 1989, S. 318f.

84 GLA, 26/223; Roth von Schreckenstein (wie Anm. 16), S. 311.

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