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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0131
Die Erforschung der barockzeitlichen Schanzanlagen im
Schwarzwald - Denkmalpflegerische Aspekte

Von

Bertram Jenisch

Die am Rand des Schwarzwaldes errichteten Schanzanlagen gehören als lineare Strukturen im
Sinne einer Sachgesamtheit zu den flächenmäßig größten archäologischen Kulturdenkmalen in
Baden-Württemberg. Im Gegensatz zum damit vergleichbaren römischen Limes, der mittlerweile
zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe gezählt werden darf, steht die systematische
Erforschung der barocken Defensivsysteme erst am Anfang. Den Ursprung haben diese Befestigungswerke
in spätmittelalterlichen Verschanzungen wie dem Hotzenwälder Landhag. Ein
planmäßiger Ausbau zu einem überregionalen System erfolgte in mehreren Phasen seit dem
Dreißigjährigen Krieg bis um 1735. Die letzten Schwarzwaldlinien wurden in den Koalitionskriegen
(1796-1815) angelegt.

Die ersten umfassenden Arbeiten zu den Schanzanlagen erfolgten meist unter militärstrategischen
Gesichtspunkten.1 Eine umfassende Zwischenbilanz mit einer Kartierung findet sich
im Historischen Atlas Baden-Württemberg.2 Seither kam es vor allem zur Bearbeitung von einzelnen
Anlagen3 oder Linienabschnitten4. Während es lange Zeit ruhig um das Thema war, ist
es mittlerweile wieder in den Blickpunkt der Forschung gerückt. Die Betrachtungsweise hat
sich allerdings heute stark gewandelt. Im Vordergrund stehen mittlerweile die exakte Vermessung
und Kartierung von Einzelelementen und Linienabschnitten sowie der Versuch einer chronologischen
Trennung einzelner Phasen.5

Im letzten Band des „Schau-ins-Land" hat Martin Straßburger einen Beitrag mit einem programmatischen
Anspruch zu diesem Thema veröffentlicht, in dem er grundlegende Fragen zum
Thema „Barockschanzen" aufgreift.6 Nach einem forschungsgeschichtlichen Überblick folgt
ein Ausblick zum Bau der Oberrhein-Linien. Das anschließende Kapitel „Archäologie der

1 Stellvertretend für zahlreiche Betrachtungen aus dem frühen 20. Jahrhundert siehe Karl Lang: Die Ettlinger
Linien und ihre Geschichte, Festschrift des Großherzoglichen Gymnasiums zu Karlsruhe, Karlsruhe 1906;
Joseph Ludolf Wohleb: Der vorderösterreichische Breisgau und seine Wehranlagen zu Beginn des Krieges
1701/14, in: Schau-ins-Land 67 (1941), S. 117-142, sowie Wilhelm Winterer: Die Entstehung und Verwertung
der Schanzen und Linien auf dem südlichen Schwarzwalde, unter besonderer Berücksichtigung des Hohlen Grabens
, 1915.

2 Heinz Musall/Arnold Scheuerbrandt: Siedlungszerstörungen und Festungswerke im späten 17. und frühen
18. Jahrhundert (1674-1714), Beiwort zur Karte VI, 12, in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg, Erläuterungen
, hg. von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Stuttgart 1980.

3 Etwa Bertram Jenisch/Gabriele Weber-Jenisch: „Grenze einst war ich den Galliern Spuren barocker
Festungs- und Belagerungswerke bei Breisach am Rhein, in: Fundberichte aus Baden-Württemberg 20 (1995),
S. 845-884.

4 Werner Stork: Fortifikation im Barock: Die Schanzen des „Türkenlouis" im Südschwarzwald, in: Das Mark-
gräflerland 2009/Heft 1, S. 13-80.

5 Hervorzuheben ist die enorme Materialsammlung der Schüler-AG Minifossi und die Übersicht von Martin Straßburger
: Im Schatten von Sonne und Doppeladler. Die Verteidigung der Vorderen Reichskreise im 17. und 18. Jahrhundert
, in: Alemannisches Jahrbuch 2005/2006 (2008), S. 47-161.

6 Martin Strabburger: „Aus Erde aufgeworfene Zeugen einer Überlebens Strategie - Archäologie der barockzeitlichen
Defensionslinien im Schwarzwald", in: Schau-ins-Land 128 (2009), S. 87-113.

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