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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0181
Hinweisen auf weiterführende Dokumente aus den Beständen des Staatsarchivs Freiburg. Aus dem
Gesagten dürfte klar geworden sein, dass der Band nicht nur dem Fachmann für Zeitgeschichte als Handreichung
für seine Forschungen, sondern auch dem interessierten Laien als Informationsquelle dienen
kann. Renate Liessem-Breinlinger

Hansmartin Schwarzmaier: Die Welt der Staufer. Wegstationen einer schwäbischen Königsdynastie, hg.
vom Schwäbischen Heimatbund, DRW-Verlag Weinbrenner, Leinfelden-Echterdingen 2009, 237 S., zahlreiche
S/W-Abb.

Die Aufmerksamkeit der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft und -publizistik für das schwäbische
Adelsgeschlecht der Staufer kennt seit Jahrzehnten keinen Rückgang. Es wäre ausreichend, das Stichwort
„Staufer" im Online-Katalog der Universitätsbibliothek Freiburg aufzurufen, um zu begreifen, wie detailliert
die Geschichte der Staufer aus allen Blickwinkeln aufgearbeitet wurde.

Mit diesem Band legt Hansmartin Schwarzmaier, ehemaliger Direktor des Generallandesarchivs
Karlsruhe und Autor zahlreicher Publikationen auch über die Staufer, eine Darstellung vor, die - wohl als
Korrektiv zu anderen neueren Veröffentlichungen - den Schwerpunkt auf die politische Geschichte der
Dynastie legt. Die ersten drei Teile des Bandes (S. 11-178) führen den Leser in den Zeitraum zwischen
1079, als der damalige König Heinrich IV. das Herzogtum Schwaben an Friedrich von Staufen überträgt,
und 1268, als der letzte Spross der Stauf er, der sechzehnjährige Konradin, wegen Hochverrats auf dem
Marktplatz in Neapel hingerichtet wurde. Der Text richtet sich an ein Laienpublikum, was bereits im Vorwort
deutlich wird: „Am Beginn jedes unserer kleinen Kapitel werden wir also Fragen stellen und bitten
unsere Leser, uns zu folgen, wenn wir sie zu lösen versuchen, und wenn wir keine befriedigende Antwort
wissen, sollten sie darüber nachdenken, weshalb dies so ist." Dieser Hinweis, die Stellung der insgesamt
166 Fußnoten am Ende des Bandes (S. 189-194) und vor allem aber der angehängte Führer zu südwestdeutschen
und elsässischen Stauferstätten bestätigen dies zusätzlich. Als Leitfiguren durch die Geschichte
der Staufer dienen deren bekannteste Vertreter. Ohne das komplexe Gesamtbild der Verwandtschafts-, Heirats
- und Erbschaftsbeziehungen im Hintergrund zu vernachlässigen, kann der Leser die verschiedenen
Phasen des politischen Aufstiegs verfolgen, von der Übertragung der schon zitierten Herzogswürde
im Jahr 1079 an Friedrich von Schwaben (S. 21-42) über die 1138 erfolgte Wahl Konrads zum König
(S. 64-70) bis zur Kaiserkrönung Friedrich Barbarossas 1155 in Rom (S. 78-86). Einen weiteren Höhepunkt
bildete die Krönung des in Sizilien geborenen Kaisers Friedrich II. durch Papst Honorius III. 1220,
wodurch sich das staufische Einflussgebiet endgültig bis in den Mittelmeerraum erstreckte (S. 134-145).

Das Ende der Staufer-Dynastie durch die Enthauptung Konradins im Jahr 1268 bedeutete nicht das
Ende vom Mythos der Stauf er (S. 166-173), denn in den folgenden Jahrhunderten blieb die Erinnerung an
dieses schwäbische Königs- und Kaisergeschlecht weiterhin bestehen (S. 174-188). Als nützliche Hilfe
werden am Ende des Bandes eine Stammtafel der „jüngeren Weifen" (S. 195) und der Staufer (S. 196f.)
sowie eine Zeittafel (S. 198-201) geboten. Besonders interessant, gerade auch für die nicht einheimischen
Leser, ist der Führer zu 17 Schauplätzen der staufischen Geschichte, die mit jeweils einem S/W-Foto und
Erläuterungen vorgestellt werden und den Band beschließen (S. 209-307): Hohenstaufen, Hohenrechberg,
Faurndau, Lorch, Schwäbisch Gmünd, Großkomburg, Schwäbisch Hall, Leofels, Waiblingen (im Remstal
), (Bad) Wimpfen, Schlettstadt, Hohbarr, Hohenecken, Gräfenstein, Trifels, Speyer und Worms.

„Man sollte daran erinnern, daß Europa zur Zeit der Stauf er auch die Heimat der ,humana civilitas' sein
wollte, ein Gemeinwesen, wo universale Gedanken sich regional verwirklichten, wo Herrschaft sich auf
Genossenschaft gründete, wo Rationalität sich der Humanität beugte." Der von dem Mediävisten Arno
Borst formulierte Satz über den inneren Gehalt der Herrschaftspraxis des schwäbischen Adelsgeschlechts
aus dem Buch „Reden über die Stauf er" (S. 26) zeigt auch in dem Werk von Hansmartin Schwarzmaier
seine entscheidende Auslegungskraft. Marco Leonardi

Vorderösterreichische Regierung und Kammer in Ensisheim und Freiburg bis 1752, bearb. von Peter
Steuer und Konrad Krimm (Veröffentlichungen der Staatlichen Archiv Verwaltung Baden-Württemberg
50/2), W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2009, 1135 S.

Der vorliegende Band stellt den zweiten Teil des Gesamtinventars der Akten und Amtsbücher der vorderösterreichischen
Zentralbehörden in den Archiven der Bundesrepublik Deutschland dar, das insgesamt
auf zehn Bände angelegt ist. Von dem umfangreichen Publikationsunternehmen sind neben dem anzuzei-

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