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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0116
Am Morgen des 3. Juli setzte sich der Meister wieder selbst an den Flügel und spielte Werke
von Schubert, Chopin sowie eigene Kompositionen. Die „Freiburger Zeitung" beschrieb eindringlich
die elektrisierende Wirkung von Liszts Persönlichkeit auf das Publikum: War ja doch
der Mann, der vor ihnen stand, ein Künstler, über jeden Beifall erhaben, der die ganze Welt mit
seinem Ruhm erfüllt und der trotz seiner 70 Jahre noch genug des Interessanten besitzt, um ihm
die Herzen der Damenwelt höher entgegenschlagen zu lassen ... Liszt dort spielen zu sehen,
wie der Genius der Kunst über ihn kam, sein Antlitz verklärte, seinen Körper durchzuckte und
den Greis in einen Jüngling verwandelte, das alles war wahrhaft erhebend ...So verlief denn
die Matinee, abgesehen von einigen Ohnmächten, in schönster Harmonie und wird gewiß den
Theilnehmern stets in Erinnerung bleiben.41

Am 5. Juli fuhr Liszt nach Baden-Baden, wo ihm zu Ehren ein Konzert gegeben wurde.42
Anderntags kehrte er nach Freiburg zurück, von wo er am 7. Juli in Begleitung Dimmlers nach
Zürich weiterfuhr.

Vier Jahre später starb Franz Liszt am 31. Juli 1886 während der Wagner-Festspiele in
Bayreuth.

Neben diesen drei Besuchen hätte sich über hundert Jahre später fast eine weitere Beziehung
zwischen Liszt und der Breisgaustadt ergeben. So befand sich im Ebneter Schlosspark zeitweilig
das zwecks geplantem Wiederaufbau hierhin verbrachte Material der abgebrochenen Straßburger
„Maison Ehrmann", welche dem Bankier August Ehrmann gehört hatte, einem Schwager
von Liszts langjähriger Lebensgefährtin Marie d'Agoult. Die Vermutung, dass in diesem
Haus die erste Begegnung zwischen Liszt und d'Agoult stattgefunden habe,43 ist allerdings
nicht haltbar. Vielmehr trafen die beiden, nach d'Agoults eigener Aussage, in Paris erstmals
zusammen.44 Dass das Paar in der „Maison Ehrmann" später gemeinsam zu Besuch war, ist
dagegen nicht auszuschließen. Leider wurde jedoch das Baumaterial im Jahr 2002 durch Brand
weitgehend vernichtet, so dass es nicht mehr zu einem Wiederaufbau kam.45

Freiburger Zeitung vom 6.7.1882, Nr. 155.

Vgl. Brief vom 10.7.1882, in: LaMara (wie Anm. 25), S. 349.

Vgl. Hannsdieter Wohlfahrth: Franz Liszt und Ebnet. Der Wiederaufbau der „Maison Ehrmann" aus Straßburg
im Ebneter Schlosspark, in: Europa. Residenz der schönen Künste. Festschrift für Hannsdieter Wohlfahrt, Freiburg
1998, S. 47-50.

Vgl. Alan Walker: Franz Liszt, Bd. 1, New York 1983, S. 190-192.

Freundliche Mitteilung von Herrn Nikolaus Freiherr von Gayling-Westphal vom 29.09.2009.

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