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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
131.2012
Seite: 191
(PDF, 43 MB)
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Prof. Hermann Brommer (1926-2012)

Im Alter von 86 Jahren starb am 26. Oktober 2012 in Waldkirch Professor Hermann Brommer, der
1926 das Licht der Welt in Bühl / Baden erblickt hatte und Ehrenmitglied unseres Vereins war.
Der Zweite Weltkrieg und die schwierigen Nachkriegsverhältnisse haben Hermann Brommers
Lebensweg entscheidend beeinflusst. Schon die Schulzeit wurde durch den Wehrdienst unterbrochen
und konnte erst nach dem Kriege mit dem Abitur abgeschlossen werden. Der Not gehorchend
musste er dann auf das eigentlich angestrebte Geschichts- und Lateinstudium verzichten und sich
stattdessen 1946 an der Pädagogischen Akademie in Gengenbach der Ausbildung zum Lehrer
zuwenden.

In der Gengenbacher Zeit lernte er seine Ehefrau Elisabeth kennen, mit der er zwei Kinder, die
Tochter Annette und den Sohn Wolfgang, haben sollte. 1956 ließ sich Hermann Brommer mit seiner
Familie dann in Merdingen am Tuniberg nieder, wo er die Leitung der Volksschule übernahm
und auch wohnen blieb, als er 1980 als Rektor an die Grund- und Hauptschule in Ihringen wechselte
. Merdingen war nicht nur geliebter Mittelpunkt seines Lebens, sondern die Geschichte des
einst dem Deutschen Orden gehörigen Dorfes und seiner barocken Pfarrkirche St. Remigius
beschäftigte ihn auch immer wieder.

Hermann Brommer hatte ein lebhaftes Interesse an der Geschichte und vor allem an der Kunstgeschichte
des Oberrheingebiets. Mit unermüdlichem Eifer, wissenschaftlicher Kompetenz und Sachkenntnis
, die er sich in langjähriger Forschungsarbeit angeeignet hatte, widmete er sich der baugeschichtlichen
Untersuchung von Kirchen und der Aufdeckung des Wirkens von Künstlern und
Kunsthandwerkern. Akribisches Akten- und Urkundenstudium sowie scharfsinnige Analyse stilistischer
Abhängigkeiten auf der Grundlage genealogischer Zusammenhänge kennzeichneten sein
Vorgehen. Ihren Niederschlag fand diese Arbeit in zahllosen Publikationen, unter anderem in fast
100 Kunstfiihrern, die seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden. Hermann
Brommer, der als Autodidakt begonnen hatte, wurde bald zum anerkannten Wissenschaftler, der
wesentliche Forschungsergebnisse vorweisen konnte.

Sein Werk erfuhr zahlreiche Würdigungen vom Bundesverdienstkreuz 1978 und der Verleihung
des Professorentitels durch das Land Baden-Württemberg 1985 bis hin zur Ernennung zum Ritter
des Ordre des Palmes Academique 1997 und der Auszeichnung mit der Landesverdienstmedaille
2003. Besonders wichtig war ihm sicher die Übergabe des Crux pro meritis durch den Deutschen
Orden, dessen Geschichte ihm besonders am Herzen lag und dessen Vizekomtur er war.
Mit Hermann Brommers Tod verliert der Breisgau-Geschichtsverein ein langjähriges Mitglied. Als
Autor von Beiträgen im Jahrbuch „Schau-ins-Land" sowie als Referent und Moderator bei
Veranstaltungen hat er die Vereinsarbeit mitgetragen und bereichert.

Besonders in seine Amtszeit als Zweiter Vorsitzender von 1982 bis 1991 hat er das Vereinsleben
ganz wesentlich mitgestaltet. Der Verein ist ihm zu großem Dank verpflichtet und hat dies durch
die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft sowie die Widmungen von Jahrbüchern zu seinen runden
Geburtstagen 1996 und 2001 zum Ausdruck gebracht. Wir werden uns Hermann Brommers stets
mit Respekt und Anerkennung erinnern und wir sind stolz darauf, dass wir ihn in unseren Reihen
haben und mit ihm zusammenarbeiten durften.

Ulrich P. Ecker

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