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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2013/0083
Nachtrag zu
„Der Totentanz im alemannischen Sprachraum66

Von

Hans Georg Wehrens

Zu den Vorläufern und Vorbildern der Totentänze gehören außer den Gedichten und Bildern,
die unter den Sammelbegriffen vado mori, Ars moriendi und Memento mori bekannt sind,
auch die Darstellungen der Legende von den „Drei Lebenden und den drei Toten". Das gilt in
besonderer Weise für die Bild- und Textbeispiele im alemannischen Sprachraum, der das El-
sass, Mittel- und Südbaden, das Bodenseegebiet, Schwaben und Oberschwaben sowie die
deutschsprachige Schweiz umfasst.

Durch die Zusammenarbeit mit französischen und schweizerischen Fachleuten sind mir
zwei weitere Darstellungen in unserer Umgebung bekannt geworden: „Die drei Lebenden und
die drei Toten" in Kientzheim/Haut-Rhin und die Fragmente eines weiteren Totentanzes im
Ortsteil Kirchdorf der Gemeinde Brigachtal/Schwarzwald-Baar-Kreis. Beide Beispiele möchte
ich hier beschreiben in Ergänzung sowohl des Beitrags in Schau-ins-Land 128 (2009) als auch
der im Juni 2012 im Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, erschienenen Monografie unter
dem Titel „Der Totentanz im alemannischen Sprachraum ,Muos ich doch dran - und weis nit
wan"\

„Die drei Lebenden und die drei Toten" in Kientzheim/Haut-Rhin (ca. 1517)1

An der Außenwand der ehemaligen Michaelskapelle auf der Nordseite der Pfarrkirche Notre-
Dame in Kientzheim bei Kaysersberg sind Wandmalereien mit den Motiven „Die Begegnung
der drei Lebenden und der drei Toten" sowie „Die sieben Werke der Barmherzigkeit" erhalten
geblieben.

Das aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts stammende und später überstrichene Wandgemälde
mit den „Drei Lebenden und den drei Toten" war 1886 wieder freigelegt und fotografisch
dokumentiert, dann aber erneut den zerstörenden Kräften von Wind und Wetter überlassen
worden (Abb. 1). Erst 1977 beschlossen die Verantwortlichen, die gesamte Außenmauer
der Kapelle neu streichen und die Wandbilder restaurieren zu lassen. Der damit beauftragte
Künstler Gerard Ambroselli hat dann allerdings die fragmentarisch erhaltene Szene der „Drei
Lebenden und der drei Toten" aus dem frühen 16. Jahrhundert eigenmächtig in ein Wandgemälde
im Stil des 20. Jahrhunderts umgestaltet.

Ilona Hans-Collas, Mitglied der „Groupe de Recherches sur la Peinture Murale", hat das
Ergebnis ihrer Untersuchungen dieses Wandgemäldes wie folgt zusammengefasst: „Unter

Ergänzung zu Hans Georg Wehrens: Der Totentanz im alemannischen Sprachraum. Vorbilder -
Verbreitung - Bedeutende Darstellungen, in: Schau-ins-Land 128 (2009), S. 21-58, hier S. 28 nach Nr. 6
sowie Hans Georg Wehrens: Der Totentanz im alemannischen Sprachraum „Muos ich doch dran - und
weis nit wan", Regensburg 2012, S. 35 im Anschluss an Nr. 6.

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