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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2013/0153
Stadt- und Regionalgeschichte heute

Die „Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau'6 im Vergleich mit

Schweizer Kantonsgeschichten

Von

Heiko Haumann

Rund zwanzig Jahre ist es nun her, seitdem die „Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau"
veröffentlicht wurde (Abb. I).1 Das ist ein guter Zeitpunkt, um zu überprüfen, ob sich die
Konzeption bewährt hat. „Mit dem Ziel einer Gesellschaftsgeschichte der Stadt sollte im Mittelpunkt
die Lebenswelt der Menschen stehen, die Darstellung der Verhältnisse, Vorgänge, Erfahrungen
und Verhaltensweisen in ihren wechselseitigen Zusammenhängen." Immer wieder
wurden exemplarisch Aspekte der Lebensgeschichte einzelner Menschen geschildert, manchmal
über mehrere Kapitel hinweg, um die Beziehungsgeflechte von Individuum und gesellschaftlicher
Struktur herauszuarbeiten und zugleich deutlich zu machen, dass Menschen die
Geschichte prägen - „sie ,machen' sie und sie erleiden sie". In einer Gemeinschaftsaktion von
zahlreichen „freien" Autorinnen und Autoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Stadtarchivs Freiburg sollte mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen und Zugängen, Fragestellungen
und Methoden, Sichtweisen und Stilmitteln die Vielgestaltigkeit der Stadtgeschichte
dargestellt werden. Um „die bewegenden Kräfte der Geschichte zu erfassen", war auch „auf
Alternativen der gesellschaftlichen Entwicklung", „auf das Mögliche, das nicht Wirklichkeit
wurde, und auf Untergegangenes" zu achten. Allen drei Bänden lag ein Grundschema zugrunde
: Den ersten Teil des jeweiligen Bandes bildete ein chronologischer Durchgang durch die
Epochen im behandelten Zeitraum. In mehreren Kapiteln wurde er von „Schlaglichtern" ergänzt
- kurzen, möglichst spannend erzählten Abschnitten zu interessanten Ereignissen und
Persönlichkeiten. In einem zweiten Teil wurden Themen vorgestellt, die eine systematische,
epochenübergreifende Betrachtung verdienten. Kontinuitäten, Brüche und grundlegende Veränderungen
sollten hier besonders sichtbar werden. Nicht zuletzt war mit der Art der Darstellung
beabsichtigt, die Leserinnen und Leser zur Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte an-
zuregen. In den Rezensionen ist der grundsätzliche Ansatz der Freiburger Stadtgeschichte
überwiegend positiv gewürdigt worden.

Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau, 3 Bde., hg. im Auftrag der Stadt Freiburg i. Br. von Heiko
Haumann und Hans Schadek, Stuttgart 1992-1996 (2., ergänzte Auflage 2001). - Für Unterstützung bei
der Literaturbeschaffung danke ich Anna K. Liesch und Julia Richers.
Nach dem Vorwort zum zuerst erschienenen Bd. 3, S. 15-18, Zitate S. 15f.

Die Rezensionen sind, soweit sie bekannt wurden, gesammelt in: Stadtarchiv Freiburg, D.StA. xiii/57. Auf
Detailkritik gehe ich nicht ein, weil hier keine Folgerungen für eine Neuauflage der drei Bände beabsichtigt
sind. Als Beispiel für eine die derzeitige Diskussion weiterführende Besprechung siehe Werner Trapp:
Was ist und zu welchem Ende betreibt man Stadtgeschichte? Kritische Überlegungen aus Anlass des Erscheinens
des dritten Bandes der „Geschichte der Stadt Freiburg", in: Allmende. Zeitschrift für Literatur 13
(1993), Nr. 38/39, S. 290-299. Vgl. auch Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20. März 1996 (Günther
Gillessen) und Neue Zürcher Zeitung vom 18./19. Januar 1997 (Martin Leuenberger).

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