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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2013/0163
Buchbesprechungen

Landes- und regionalgeschichtliche Literatur

Annette Borchardt-Wenzel: Kleine Geschichte Badens, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
2011, 200 S., zahlr. S/W-Abb.

Im Blick auf „900 Jahre Baden" im Jahr 2012 erscheint dieses Büchlein auch ein Jahr danach erfreulich
lesenswert. Dabei ist von Bedeutung, dass neben rein historischen Fakten gleichwertig Aspekte
der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte eine wichtige Rolle spielen. Sowohl die Sprache
als auch der Schreibstil richten sich bewusst an den historisch interessierten neugierigen
Nichtwissenschaftier, ebenso der inhaltliche Aufbau.

Die Konzeption des Buches basiert auf sieben großen Abschnitten: „Bevor es Baden gab" (16
S.), „Die Markgrafschaft Baden" (40 S.), „Das Großherzogtum Baden" (54 S.), „Freistaat Baden"
(10 S.), „Baden in der Zeit des Nationalsozialismus" (13 S.), „Württemberg-Baden und Südbaden"
(7 S.) und „Baden im Südweststaat" (20 S.).

Diese sieben Teile sind in fast 200 (!) Kleinkapitel gegliedert, welche in der Regel nicht mehr als
eine Seite umfassen. Dadurch entsteht ein Eindruck, der einem Nachschlagewerk bzw. einem Lexikon
entsprechen könnte. Für den Leser kann das erleichternd wirken, denn ihm bietet sich jederzeit
die Möglichkeit, bestimmte ihn interessierende Themen gezielt auszuwählen.

Positiv gesehen werden kann die Vertiefung vieler Themen durch Ergänzungen bzw. beispielhafte
Erläuterungen durch einen anderen Schrifttyp und eine bildhafte Abgrenzung.

Ebenso tragen die zahlreichen Abbildungen - knapp 40 - zur Visualisierung und zur Auflockerung
der Kapitel bei. Eine Fundgrube stellt der umfangreiche Anhang dar, der von der Zeittafel
über die Großherzöge, die Staatsoberhäupter Badens von 1918 bis heute, ausführliche Orts- und
Personenregister, überschaubare Literaturliste bis zu praktischen Internetadressen reicht.

Eine nachhaltige Wirkung erreichen die Kapitel, die sich mit Themen außerhalb der politischen
Geschichte befassen, wie z.B. „Vom Rheingold wird niemand reich", „Der Regelverstoß der Badischen
Staatsbahnen", „Änne Burda: Königin der Mode" usw. Im Verlauf der gesamten Zeitreise
von der Ur- und Frühgeschichte bis zum Jahr 2011 ergänzen solche „Bonbons" immer wieder die
reinen Fakten der politischen Geschichte.

Als Nachteil empfunden wird das Fehlen zusätzlicher Karten, die unbedingt erforderlich scheinen
um Verortungen, Lagebeziehungen und Größenvergleiche nachzuvollziehen. In vielen Kapiteln
werden Gebietsanteile, Residenzen, Vogteien und Klöster aufgeführt, deren Lokalisation Schwierigkeiten
bereiten kann. Obwohl im Vorwort das Buch als „ein Unternehmen, das viel Mut zur Lücke
fordert" dargestellt wird, sollte auf eine räumlich-geografische Visualisierung nicht verzichtet
werden. Besonders, wenn „das Buch ohnehin nicht für die Fachwelt, sondern einfach für Menschen
, die neugierig sind auf die Geschichte des Landesteils"(Vorwort der Autorin), geschrieben
wurde. Dieser Aspekt wird besonders deutlich durch das Zitieren des Badnerlieds am Schluss des
Textteils sichtbar.

Die Tatsache, dass auf Fußnoten und Hinweise auf benützte Literatur grundsätzlich verzichtet
wird, erleichtert und begünstigt den Lesefluss, bietet aber keinerlei Möglichkeit, selbständig interessierende
Themen zu vertiefen. Friedrich Schöpflin

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