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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0033
Ein „Welscher" im Freiburger Stadtregiment des 18. Jahrhunderts.

Carl Franz Montfort (1686-1769)

Von

Günther Montfort

Aus auffallend großen, wachen Augen blickt ein nach der ungefähr um 1760 bis 1780 in Mitteleuropa
bestimmenden Mode gekleideter und frisierter Herr „in seinen besten Jahren", leicht
über die linke Schulter gewendet den Betrachter mit - so scheint es - - freundlicher Skepsis und
zugleich fragend an. Das in einem schlichten, perlkranzgezierten Altgoldrahmen von ungefähr
20 x 22 cm gefasste, weder signierte noch datierte Bildnis erinnert mehr an einen feinsinnigen
Gelehrten als an einen tatkräftigen und vermögenden Handelsherrn, den der Porträtierte - entsprechend
einer gut 120 Jahre alten Familienüberlieferung - darstellen soll.1 Danach handelt es
sich um Carl Franz Montfort, der sich im Lauf seines ungewöhnlich langen Lebens als erfolgreicher
Kaufmann, vor allem aber als Inhaber verschiedener Ämter und Funktionen der städtischen
Verwaltung Freiburgs um die Mitte des 18. Jahrhunderts einen Namen gemacht hatte, der
sich bis heute im historischen Bewusstsein der Stadt erhielt.2

Die Familien Montfort und Lechier/Lischier

Gesicherter Überlieferung zufolge wurde Carl Franz Montfort am 6. April 1686 als zweiter
Sohn des Jean Montfort und der Marie Saillet in Sallanches im Herzogtum Savoyen geboren und
am selben Tag in der dortigen Pfarrkirche St. Jacques nach den Vornamen seiner Paten Charles
Antoine Referet (aus dem Ort Cluses) und Frangoise Derrides auf den Namen Charles Frangois
getauft.3 Er entstammte einer weitverzweigten namengebenden Familie. Dieser gehörte auch
Marin Montfort (seinen eigenen Angaben zufolge 1722 geboren) an, der nach 1781 eine detaillierte
und umfangreiche genealogische Aufzeichnung anlegte. Er lässt sie um 1500 beginnen,
ohne für die Zeit bis ins dritte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts mehr als die Vornamen und eine
vage Generationenabfolge - dank wohl ausschließlich mündlicher Überlieferung - darin anbringen
zu können.4 Doch auch für seine Gegenwart ist dieser Marin, ungeachtet aller informativen
Beobachtungen zu Einzelpersonen, einem inzwischen nachweisbaren Irrtum aufgesessen, der

Im Besitz des Verfassers, Abbildung in: Karl Martin: Die Einwanderung aus Savoyen nach Südbaden,
in: Schau-ins-Land 65/66 (1938/39), S. 94 (mit fehlerhafter Wappenbeschreibung bzw. Namengebung der
Siegler) und Chantal Maistre/Gilbert Maistre/Georges Heitz: Colporteurs et Marchands Savoyards
dans l'Europe des XVIIe et XVIIIe Siecles (Memoires et Documents Publies par L'Academie Salesienne,
t. 98), Annecy 1992, S. 118.

Vgl. Tafel „Geschichte Freiburgs und seiner Bürgermeister" (mit nicht fehlerfreiem Text) im Erdgeschoss
des Alten Rathauses in Freiburg.

Für die freundliche Übermittlung dieser Daten und Namen aus Transkriptionen - erarbeitet von Herrn
Jean Pierre Mabboux/Sallanches - entsprechender Taufbucheinträge (Etat-Civil, Archives departemen-
tales de la Haute-Savoie in Annecy) bin ich Herrn Christian Polydore/Kelkheim besonders dankbar.
Archives departementales de la Haute-Savoie, „Genealogie Soit Arbre des De Montfort Soit de nos An-
cestres qui ont vecus depui 1500 J'usqu'ä nos jours" (Mikrofilmaufnahme im Besitz des Verfassers).

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