Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 7
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0007
Kelten und Alemannen im Dreisamtal -
Die Schließung einer Fundlücke

Von

Heiko Wagner

Im Jahre 1979 - vor fast 37 Jahren - fand die vom Alemannischen Institut veranstaltete Tagung
„Kelten und Alemannen im Dreisamtal" statt; der Band mit den Tagungsbeiträgen ist 1983
erschienen.1 Neuere Entwicklungen machen es nun möglich, eine Bilanz zu ziehen und aufzuzeigen
, was seither erreicht worden ist.

Forschungsgeschichte

Der damalige Forschungsstand ist ungefähr so zu umreißen: die keltische Siedlung „Tarodun-
um" war nach wie vor ein Suchbild. Bekannt war seit alters her die 200 Hektar einfassende
Befestigungsanlage auf den Gemarkungen Burg und Buchenbach. Von Rolf Nierhaus wurde an
eine Refugiumsfunktion gedacht; städtische Funktionen wollte er dem Platz „Tarodunum" nicht
zubilligen.2 Generell waren außer einigen keltischen und römischen Keramikfunden aus der
Grabenverfüllung der Toranlage im Osten keine weiteren Spuren bekannt, wenn man von den
eisernen Nägeln der Befestigungskonstruktion {murus gallicus) absieht. Bezüglich der Römerzeit
galt immer noch der Forschungsstand von 1936, als Georg Kraft die Reste zweier Gebäude
innerhalb der Wallanlage ausgrub.3 Die Namenkunde wurde 1979 von Bruno Boesch behandelt,
der im Allgemeinen den schon seit Ende der 1950er-Jahre von Wolfgang Kleiber postulierten
keltischen und romanischen Sprachrelikten im Dreisamtal und im mittleren Schwarzwald kritisch
bis ablehnend gegenüberstand.4 Kleiber kam damals vermutlich nicht zu Wort, publizierte
aber an anderer Stelle seine Namenrelikte weiter, die sich durch weitere Belege vermehrten.5
Gerhard Fingerlin konnte für das Frühmittelalter erstmals auf Funde der späten Merowingerzeit

Kelten und Alemannen im Dreisamtal - Beiträge zur Geschichte des Zartener Beckens, hg. von Karl
Schmid (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i.Br. 49), Bühl/Baden 1983.

Rolf Nierhaus: Zur literarischen Uberlieferung des Oppidums Tarodunum, in: Kelten und Alemannen
(vgl. Anm. 1), S. 45-70; Ders.: Römische Straßenverbindungen durch den Schwarzwald, in: Badische
Fundberichte 23 (1967), S. 117-157, bes. S. 135 (Nachdruck in Ders.: Studien zur Römerzeit in Gallien
, Germanien und Hispanien, hg. von Rainer Wiegels [Veröffentlichung des Alemannischen Instituts
Freiburg i.Br. 38], Bühl/Baden 1977, S. 157-193, bes. S. 174f.); Ders.: Zu den topographischen Angaben
in der „Geographie" des Klaudios Ptolemaios über das heutige Süddeutschland, in: Fundberichte aus
Baden-Württemberg 6 (1981), S. 475-500.

Georg Kraft/Rudolf Halter: Römische Gebäude im Gebiet von Tarodunum (Gemarkung Burg), in:
Badische Fundberichte 13 (1937), S. 100-112.

Bruno Boesch: Zarten und Zähringen, in: Kelten und Alemannen (vgl. Anm. 1), S. 15-24.

Wolfgang Kleiber: Auf den Spuren des voralemannischen Substrats im Schwarzwald, in: Zeitschrift für
die Geschichte des Oberrheins 108, NF 69 (1960), S. 305-371; Ders.: Tarodunum/Zarten, Beiträge zum
Problem der Kontinuität, in: Alemannisches Jahrbuch 1971/72 (1973), S. 229-238; Ders.: Zwischen Antike
und Mittelalter. Das Kontinuitätsproblem in Südwestdeutschland im Lichte der Sprachgeschichtsfor-
schung. Ein Uberblick, in: Frühmittelalterliche Studien 7 (1973), S. 27-52; Ders./Max Pfister: Aspekte
und Probleme der römisch-germanischen Kontinuität. Sprachkontinuität an Mosel, Mittel- und Oberrhein
sowie im Schwarzwald, Stuttgart 1992.

7


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0007