Freiburger historische Bestände - digital

Die Deutschordenskommende Freiburg.
Beziehungen, Förderer, Schenker und Brüder der Kommende

im 13. Jahrhundert*

Von

Benjamin Torn

In den 1190er-Jahren entstand vor Akkon ein Feldspital, aus dessen Personal binnen kurzer
Zeit der dritte große Ritterorden, der Deutsche Orden, hervorging. Die Ordensbrüder legten
Mönchsgelübde ab und widmeten sich als Ritter dem Kampf gegen ,Ungläubige' sowie dem
Hospitaldienst. Zur Unterstützung dieser beiden Kernaufgaben entstanden schon bald Ordenshäuser
in Europa, vor allem nördlich der Alpen, so auch in Freiburg im Breisgau.

Diese Ordenskommende wurde bislang kaum näher untersucht. Neben kurzen Überblicksdarstellungen1
gibt es lediglich drei Aufsätze, von denen zwei recht knapp gehalten und vor
allem besitzgeschichtlich orientiert sind.2 Am detailliertesten untersuchte Manfred Hellmann
die Freiburger Ordenskommende vor gut 60 Jahren.3 Seitdem sind verschiedene Arbeiten zu
den Strukturen und Ordensprovinzen generell4 sowie zu einzelnen Kommenden5 und Regionen6
erschienen, sodass eine Neubetrachtung der Anfangszeit der Freiburger Kommende neue
Erkenntnisse verspricht.

Dieser Artikel basiert auf dem am 03.11.2015 im Rahmen des Landesgeschichtlichen Kolloquiums der
Universität Freiburg gehaltenen Vortrag, der die Ergebnisse meiner unter der Betreuung von Prof. Dr.
Jürgen Dendorfer verfassten Bachelorarbeit zusammenfasste. Für den Druck wurde der Beitrag jedoch
teilweise neu konzipiert.

Hans Schadek/Jürgen Treffeisen: Klöster im spätmittelalterlichen Freiburg. Frühgeschichte, Sozialstruktur
, Bürgerpflichten, in: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau, Bd. 1: Von den Anfängen bis
zum „Neuen Stadtrecht" von 1520, hg. von Heiko Haumann und Hans Schadek, Stuttgart 22001, S. 421-
467. Daneben finden sich in weiteren Überblickswerken kurze Textabschnitte oder Erwähnungen.

Hermann Brommer: Die Deutschordenskommende Freiburg, in: Der Deutsche Orden und die Bailei Elsaß
-Burgund. Die Freiburger Vorträge zur 800-Jahr-Feier des Deutschen Ordens, hg. von Dems. (Veröffentlichung
des Alemannischen Instituts 63), Bühl (Baden) 1996, S. 331-366; Hermann Schmid: Der
Deutsche Orden in Freiburg (1263-1806). Aus Anlaß des teilweisen Wiederaufbaus des ehemaligen Ritterhauses
, in: Freiburger Diözesan-Archiv 106 (1986), S. 75-89.

Manfred Hellmann: Bemerkungen über das Verhältnis der Deutschordenskommende zur Stadt Freiburg
, in: Schau-ins-Land 72 (1954), S. 17-25.

Vor allem die verschiedenen Studien Klaus Militzers sind zu nennen, angefangen mit Ders.: Die Entstehung
der Deutschordensballeien im Deutschen Reich (Quellen- und Studien zur Geschichte des Deutschen
Ordens 16), Marburg 21981. Hervorzuheben ist auch seine umfassende Studie zur Ordensstruktur,
Ders.: Von Akkon zur Marienburg. Verfassung, Verwaltung und Sozialstruktur des Deutschen Ordens
1190-1309 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 56), Marburg 1999.

Peter Heim: Die Deutschordenskommende Beuggen und die Anfänge der Bailei Elsass-Burgund. Von
der Entstehung bis zur Reformationszeit, Bonn 1977; Jörg Seiler: Der Deutsche Orden in Frankfurt.
Gestalt und Funktion einer geistlich-ritterlichen Institution in ihrem reichsöffentlichen Umfeld (Quellen
und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 61), Marburg 2003.

Peter Conradin von Planta: Adel, Deutscher Orden und Königtum im Elsaß des 13. Jahrhunderts. Unter
Berücksichtigung der Johanniter (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 8), Frankfurt a.M.
u.a. 1997.

21