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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0022
Im Zentrum dieses Beitrags soll dabei die Frage stehen, welche Personen und Personengruppen
mit der Freiburger Deutschordenskommende Beziehungen eingingen, die für die Kommende
förderlich waren, und wer sich eher zurückhielt. Damit hängen vor allem zwei Problemkomplexe
zusammen. Erstens, wer übertrug der Kommende Besitzungen und Rechte oder
stiftete an sie und zweitens, wer trat sogar selbst in den Orden ein? Davor gilt es jedoch, die
,Gründung' der Kommende neu zu betrachten, um die Ausgangssituation zu klären. Soweit
möglich wird auch auf die jeweiligen Hintergründe dieser Handlungen - sprich Motive oder
Personenkonstellationen - eingegangen werden. Indem besondere Einzelfälle erörtert und diese
mit vergleichbaren Beispielen ergänzt werden, soll ein möglichst dichtes und umfangreiches
Bild gewonnen werden. Durch eine analytische Einteilung von Personengruppen nach ihrem
sozialen Status kann schließlich die oftmals geäußerte These, dass vor allem niederadlige Familien
den Deutschen Orden förderten,7 fallbezogen überprüft werden. ,Familie4 wird dabei im
Folgenden eher grob als Zusammenschluss vermutlich verwandter Personen zu begreifen sein,
die sich durch die Verwendung eines gemeinsamen Familiennamens auszeichnen.

Der Untersuchungszeitraum dieses Beitrags beginnt mit der Ersterwähnung der Freiburger
Kommende 1258 und endet mit dem Jahr 1309, als sich mit dem Umzug des Hochmeisters des
Deutschen Ordens auf die Marienburg endgültig der Schwerpunkt des Ordens in Richtung Bai-
tikum verlagerte, was u.a. auch mit einer langsamen Änderung der Verwaltungsstruktur und
Zielrichtung des Ordens einherging.8 Mit dieser Eingrenzung wird somit ein Zeitraum über
etwa zwei Generationen hinweg untersucht werden, der lang genug ist, um genug Material betrachten
zu können, gleichzeitig aber auch kurz genug, sodass noch die Prüfung der direkten
Beziehungen und Kommunikationsmöglichkeiten der beteiligten Personen möglich ist.

Auf eine statistische Auswertung muss allerdings verzichtet werden, da das untersuchte
Quellenmaterial dafür nicht ausreicht und auch zu viele Lücken aufweist. Die schriftliche Überlieferung
besteht vor allem aus im Freiburger Urkundenbuch edierten Urkunden.9 Umfassendere
Besitz- oder Personenverzeichnisse sind für das Freiburger Ordenshaus nicht erhalten geblieben
.10 Bei den aufgrund dieser Quellenlage gezogenen Schlussfolgerungen gilt daher immer zu
berücksichtigen, dass lediglich für größere Schenkungen Urkunden ausgestellt wurden, sodass
kleinere Gaben unterhalb der Wahrnehmungsebene bleiben.11

Vor Beginn der eigentlichen Analyse sind ein paar begriffliche Vorbemerkungen bezüglich
der Ordenshäuser notwendig. Als Quellenbegriff erscheint meist domus. Diese Bezeichnung

Als Handbuchdarstellung beispielsweise bei Armand Baeriswyl: Einleitung. Der Deutsche Orden, in:
Helvetia Sacra Abteilung IV. Die Orden mit Augustinerregel, Bd. 7, 2. Teil: Die Johanniter, die Templer,
der Deutsche Orden, die Lazariter und Lazariterinnen, die Pauliner und die Serviten in der Schweiz, be-
arb. von Bernard Andenmatten u.a., Basel 2006, S. 559-587, hier S. 562; vgl. beispielsweise das Ergebnis
der Untersuchung von von Planta (wie Anm. 6), S. 271-273; vgl. auch Maciej Dorna: Die Brüder des
Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309. Eine prosopographische Studie, Wien/Köln/Weimar 2012, S.
53-57.

Vgl. Militzer, Von Akkon zur Marienburg (wie Anm. 4).

Freiburger Urkundenbuch (FUB), bearb. von Friedrich Hefele, 3 Bde., Freiburg 1940-1958.

Das Archiv des Freiburger Ordenshauses gelangte nach dessen Auflösung in den Besitz des Generallandesarchivs
Karlsruhe (GLA Karlsruhe). Nach Auskunft des dortigen Archivars Kurt Andermann finden
sich dort jedoch weder Kopialbücher noch Anniversarien. Lediglich im Bestand 66 (Beraine und Urbare)
sind Stücke aus der Provenienz des Freiburger Ordenshauses vorhanden, die aber erst aus dem 16. bis 18.
Jahrhundert stammen und deshalb nicht berücksichtigt wurden.

Vgl. Karl Borchardt: Competition between the Military-Religious Orders in Central Europe, c. 1140-c.
1270, in: The Military Orders Volume 4: On Land and by Sea, hg. von Judi Upton-Ward, Aldershot 2008,
S. 29-34, hier S. 29f.

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