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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 59
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SIANDIC VNT NIT AN MIC
Der Freiburger Kannengießer Ludwig Dürckenheimer (f 1583) und
seine Zinnplatte aus dem Bestand der Adelhauser Dominikanerinnen -

als Relikt der Sprichwortblüte des 16. und 17. Jahrhunderts

Von

Hans Schadek

Im ersten der sechs „Bestandskataloge der weltlichen Ortsstiftungen der Stadt Freiburg im
Breisgau", der die kunstgewerblichen Arbeiten aus Metall umfasst, findet sich die eingehende
Beschreibung einer Zinnplatte, die - als bisher einzige Arbeit - aufgrund des Beschau- und des
Meisterzeichens dem Freiburger Zinngießer Ludwig Dürckenheimer zugewiesen werden kann,
der das Stück für die Adelhauser Dominikanerinnen gefertigt hat - oder vorsichtiger formuliert:
deren Konvent als Vorbesitzer der Dürckenheimer-Arbeit (siehe Abb. 5) anzusehen ist.1

Daten zu Ludwig Dürckenheimer und seinem familiären Umfeld

Einige wenige Daten zu Dürckenheimer, die seinerzeit der Freiburger Archivdirektor Peter Paul
Albert recherchiert und übermittelt hatte, bietet der Breslauer Kunsthistoriker Erwin Hintze
in seinem 1927 erschienenen Standardwerk über die süddeutschen Zinngießer (siehe umseitig
Abb. I).2 Sie sollen zunächst, bevor das zentrale Thema des Beitrags in den Blick genommen
wird, hier vervollständigt werden.

Ludwig Dürckenheimer (gleich häufig erscheint der Nachname auch als Türckenheimer)
war - mit den Brüdern Ulrich und Sixt - ein Sohn des aus Frankfurt stammenden Kaufmanns
Ulrich Türck[en]heimer. Das belegen zwei Nachlassrechnungen, die der 1563 mit der Verwaltung
des Erbes beauftragte Zunftmeister Johann Hanckeller, Vogt der Dürckenheimer-Söhne,
dem Freiburger Rat drei Jahre später zur Abhör vorlegte (siehe umseitig Abb. 2).3 Der Vater,
Ulrich Dürckenheimer der Ältere, hatte gegen 1528 Christina Briswerckin geheiratet, die Tochter
des Freiburger Handelsmanns Hans Briswerck und der aus Basel stammenden Christina

Bestandskataloge der weltlichen Ortsstiftungen der Stadt Freiburg i. Br., Bd. 1: Die kunsthandwerklichen
Arbeiten aus Metall, bearb. von Sebastian Bock unter Mitarbeit von Maria Effinger, Rostock 1997, S.
240. - Vgl. ergänzend die Beschreibung der Zinnarbeit Dürckenheimers im Katalog zur Ausstellung:
750 Jahre Dominikanerinnenkloster Adelhausen-Freiburg im Breisgau, hg. von der Adelhausenstiftung
Freiburg, Freiburg 1985, S. 105, Nr. 36, sowie den knappen Hinweis in: Städtische Museen Freiburg:
Augustinermuseum. Führer durch die Sammlungen, Freiburg 21982, S. 113.

Erwin Hintze: Süddeutsche Zinngießer, Teil 1 (Die deutschen Zinngießer und ihre Marken 5), Leipzig
1927, S. 179, Nr. 892.

StadtAF, Cl Pflegschaften 60 (Türckheimer): (a) Papierlibell, 3. September 1563/3. September 1564;
(b) Papierlibell, 3. September 1564/18. Juni 1566 (für gestrichen 3. September 1565); beide abgehört und
angenommen am 18. Juni 1566. - Mehr zu Johann Hanckeller siehe Text zu Anm. 20.

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