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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ufgoviana1876-1/0035
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fanze Orte an sich gerissen. Zum zweiten Male klagte 1102 Speier bei Heinrich IV. über
die Beraubung. Ii einrieb IV. entzog nun den Seimen das Geraubte, erkaufte dazu ihren
ererbton Besitz, um sia für immer aus der Gegend zu entfernen und unschädlich zu machen,
und schenkte Alles dem Stifte Speier. Die Schenkung bestand ausser dem obenerwähnten
Michelenbach noch aus folgenden Orten: Liutfridkwilre', Gesue/.di2, Ilirtsbuhel3, Elchisheim4,
Merivelt5, Oberenwilre8, Winkele7, Eichelbach8, F.i rlinde9, BuekinidheLu!° und Odinkeim11
cum omnibus pertinentibus, agris, vineis, pratis, molendinis, aqais etc. Ueberschauen wir
auf der Karte das Land, das diese Orte, von denen die Hälfte schon frühe eingegangen
sein muss, einnehmen, so erstreckt es sich von Michelbach und Rotenfels bis an den Rhein
und bildet zunächst einen bedeutenden Theil der späteren Grafschaft Eberstein. Jn den
bekannten Orten Elchisheim, Oberweier, Winkel, Eichelbach treffen wir später die Ebersteiner
als speierische Lehensträger, die damit wieder ihre Vasallen belehnt hatten.

Das Verschwinden dieser Orte, die wir wohl alle in der Nähe der noch vorhandenen
suchen müssen, findet seine Erklärung in den häufigen Ueberschwemmungen des Rheins
und der Murg, in den Verheerungen des Krieges oder auch in anderen Unglücksfällen
z. B einer grossen Feuersbrunst. Mit Ausnahme von Eichelbach fällt d.s Eingehen dieser
Orte noch in das 12. Jahrhundert; denn keine der zahlreichen Herrenaiber und Speirer
Urkunden des 13 Jahrhunderts erwähnt sie und in den späteren Lagerbücher findet sich
kein Anhaltspunkt mehr. Jhr Eingehen gibt uns vielleicht eine Erklärung für das Entstehen
neuer Orte im mittleren und oberen Murgthale und für das Anwachsen benachbarter, wie
Rastatt, Kuppenheim, Muggensturm.

Stellen wir nun noch damit zusammen die Lehen, welche Hermannus marchio de
Baden 1290 (die älteren Lehensreverse sind nicht mehr erhalten) von Kloster Weissenburg
hatte: ex libro feudorum m. Weis, in parte priore sub titulo Baden p. 2: Froidenstein
Castrum, jus patronatus ecclesie et quidquid ibi habet, item Meinesheim inferius videlicet
Castrum dictum Diepoltsburg ju3 patronatus ecclesie et quidquid ibi habet, item Seitingen1
villam jus patronatus et quidquid ibi habet, item Owe2 videlicet jus patronatus ecclesie et
quiquid ibi habet, item in Durlach jus patronatus, item in Malsc3 quidquid ibi habet, item
in Mersch4. Jtem vasallos, quos Wernborns et Heinricus domni de Rossenwag a predicto
monasterio habuerunt. Jtem in Elgeisheim5 quidquid ibi habet, item Wirmensheim quidquid
ibi habet item homines spectautus ad Mersch. Auch Grötzingen, Klingenberg und
Remchingen gehörte nach einem späteren Lehensreverse zu diesen Gütern. Unter den 68
Orten, die Herzog Otto unter der Regierung Otto's III. dem Kloster Weissenburg raubte,
befand sich aus dem Ufgau auch Biutincheiinrt, Turmaresheim7, Liutolfesheim8, Buhelen9,

1 Unbekannt. 2 Unbekannt. 3 Unbekannt. 4 Elchesheim 5 Unbekannt. 6 Oberweier. ? Winkel.
8 Eingegangen, scheint aber zwischen Muggensturm und Rotenfels in der Käue des Eichelberges gelegen zu
sein. 9 Unbekannt. 10 Bickesheim bc>i Durmersheim. 11 Üetigheim.

1 Söllingen. - Au am Jihein.

8 Malsch. 1318 verkauft Friedrich von Baden Malsch an Kloster Herrenalb und trägt Weissenburg
dagegen als Lehen auf eppidum Kuppenlieim cum villa dicta Oberndorf.

4 Moersch. 5 Elchesheim. 6 Bietigheim. 7 Durmersheim. 8 Liedelslieim. 9 Bühl.


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