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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ufgoviana1876-1/0037
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richs Bruder; am Oberrheine kämpfte der Bischof von Strassburg mit den mächtigen Grafen
von Pfirt. Ueberali Wirren, überall Kampf! Und mitten durch spielen die Jntriguen von
Seiten des päpstlichen Hofes und des jungen Königs gegen Friedrich II.

Heinrich war 1222 zu Aachen gekrönt worden und hatte sich drei Jahre nachher mit
Margarethe, der Tochter Leopold's von Oesterreich verlobt. War sein Ansehen im Reiche
schon vorher gering gewesen, so sank es vollends^ seitdem er den einsichtsvollen Engelbert
von Köln verloren hatte. Seine Willkühr, seine Launenhaftigkeit und Ausschweifung trat
immer mehr zu Tage und entfremdete ihm die Gemüther der Fürsten, Dazu trat noch der
Neid auf seinen jüngeren Bruder Conrad, den sein Yater mit Vorliebe zu behandeln schien.
So kam esf dass er ein bequemes- Werkzeug wurde für die Pläne des Papstthumes und,
dass die Absicht, von seinem Yater abzufallen, sich bei ihm immer fester setzte. Hatte er
bisher die Fürsten in ihren Fehden geschont, so- war der Hauptgrund gewesen, weil er
fürchtete, es möchte einer derselben den Anträgen der päpstlichen. Gesandten nachgeben
und sich selbst zum Könige aufwerfen, Yor Allem suchte er desshalb die rheinischen
Bischöfe für sich zu gewinnen und diese benützten die Gelegenheit auch gut, um sioh neue
Privilegien und Güter zu erwerben. Wir finden in den Urkunden der speirischen Bischöfe
von Remling manchen Beleg dafür. Die Umtriebe des- Sohnes waren jedoch dem Yater
nicht unbekannt geblieben. Es erfolgte 1232 noch einmal die Yersöhnung zwischen beiden,
die der heuchlerische Heinrich zu benützen wusste,- um die Bestätigung der Privilegien zu
erwirkenr welche er den deutschen Bischöfen ertheilt hatte, um diese dadurch fester an sich
zu knüpfen. Dennoch gelang e& Heinrich nur einzelne Fürsten auf seine Seite zu ziehen •
die meisten haseten seine Willkühr und Yerschwendung, und hatten sogar Klage gegen ihn
erhoben. Nach Deutschland zurückgekehrt, suchte er jetzt, die Städte für sich zu gewinnen
und begann denKrieg gegen, diejenigen Fürsten, die auf seines Yaters Seite standen. Nochmals
suchte der Reichstag zu Frankfurt 1234 dem mit neuer Heftigkeit entflammten Fehdewesen
zu steuern,, als die Misshelligkeiten zwischen Yater. und Sohn zum offenen Ausbruch
kamen. Der Ausgang ist bekannt und war um so mehr vorauszusehen, als damale
gerade, wenigstens äusserlieh, die Eintracht zwischen Papst und Friedrich H. hergestellt
war und König Heiniich nicht wie Heinrich Y. auf die Unterstützung des Papstes rechnen
konnte.

Jn diesen unruhigen Zeiten, für deren unheilvolle Nachwirkungen eine zahllose Menge
von Yerkauf- und Yerpfändungsbriefen und die Yerarmung vieler vorher angesehenen und
mächtigen Familien zeugt, fällt das erste Auftreten der Ebersteiner als- Grafen, Jn diesen
Zeiten finden wir sie oft genannt in den speierer Urkunden und wiederholt als Zeugen in
den Privilegien Heinrich YH. Der König, nachsichtig und gefällig, bemühte sich eifrig um
die Gunst des Bischofs von Speier; Conrad von Eberstein ist nach dem Bischöfe der einflussreichste
Mann des Bisthums, der bald darauf selbst den bischöflichen Stuhl besteigt
Als- jedoch die Catastrophe hereinbricht weiss sich der Bischof von Speier geschickt dem
Strafgerichte zu entziehen und sich zugleich für alle Fälle zu decken. Er selbst schliesst
sich dem jungen Könige nicht an, mahnt aber die Bürger von Speier von dessen Unter-


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