Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 87/3765
Villon, François; Zech, Paul [Sonst.]
Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon in deutscher Nachdichtung
Weimar, 1931
Seite: 83
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
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Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



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das war zu viel für ihrer Drei zum Sterben.

€J Der Bauer stiehlt dem Herrn das Brot,

dem Bauer stiehlt es der Baron.

Und einer schlägt den andern tot

für nichts als einen Gotteslohn.

Was übrigbleibt, stinkt in der Welt

herum und hat ein dickes Fell.

Wir hättens gern zu Geld gemacht

das Fell von Meister und Gesell:

Sie sagten, daß man uns auf tausend Schritt

schon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben,

und was man uns vom Brot abschnitt,

das war zu viel für ihrer Drei zum Sterben.

f] Der Wein ist teuer, und zu dritt

ein Bett im Wirtshaus ist es auch.

Im Beutel ging die Laus nur mit,

das Geld lag längst verfault im Bauch.

Da kamen drei Soldaten her

mit einem roten Stern am Hut.

Die sagten: ei, für das Gewehr,

da seid ihr alle drei noch gut.

Wir aber rochen schon auf tausend Schritt

den Höllenpfuhl, da gab es nichts zu erben.

Denn wo im Feld die rote Sichel schnitt,

da waren Männer nie genug zum Sterben.


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