Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 87/3765
Villon, François; Zech, Paul [Sonst.]
Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon in deutscher Nachdichtung
Weimar, 1931
Seite: 100
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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von t>er ewigen Utt3ttfriet>etil>ett

€J Wenn euch ein schönes Weib den Kopf verdreht,

laßt ihr den Spaß; wie schnell ist das verweht,

was vorne schmeicheln will und hinten kratzt.

Man muß sie nehmen, wie sie eben sind,

und wer sich wehrt, der ist erst recht verratzt

und bleibt sein ganzes Leben lang ein Kind

wie in Jerusalem der Salomo,

der war mit hundert Frauen noch nicht froh.

•[ Der Orpheus war gewiß kein Hasenfuß,

als er von seiner Freundin ohne Gruß

in schwarzer Nacht zur Hölle niederfuhr.

Jedoch Narziß, der schöne Spiegelheld,

der hat sich selber wohl ein Bein gestellt

von wegen der betrunkenen Natur.

Liebst du dein Fleisch im Leben ebenso

wie der Narziß, dann stirbst du auch nicht froh.

<} Sardanapal, der trank nur Honigwein

und wollte gar zu gern ein Weibsbild sein;

mit seinen Mägden hat er Nacht für Nacht

den Flachs gedreht und wurde fett dabei.

Auch David hat, wer weiß wie viel, Geschrei

um eine Dame Bathseba gemacht,

nur weil er einmal ihren Pipapo

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