http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/villon1931/0129
iEine 23alUbe,
mit ber Hlet^er t)tUcw feine lieben tTTitmenfc^en
um Per?ei|>ung bittet:
€] Die dicken Fresser in Kamelhaarkutten,
die frommen Nonnen und die Kardinäle
mir. ihren parfümierten Luxusnutten,
Minister, Mamelucken und die Generäle
mit Blech verklebt vom Nabel bis zum Ohr,
eventuell auch noch der Königliche Mohr
Rhinocedam, das große Schwein —:
sie mögen mir das Lästermaul verzeihn.
€J Die Mädchen auch, die ihre weißen Apfel springen lassen,
damit die Männer nach dem Ding noch schärfer werden,
die Gaunerhände, die in fremde Taschen fassen,
Piraten, Feuerfresser und Zigeunerherden,
Proleten, die verbraucht am Zaun krepieren,
auch der Kretin, der krumm auf allen Vieren
sich vollsäurt mit Champagnerwein —:
sie alle mögen mir mein elendes Geschick verzeihn.
t[ Nur der verfluchte Burgemeister nicht,
dem spei ich lieber dreimal ins Gesicht,
der hat mich um den letzten Bissen Brot
betrogen und das bißchen SufF genommen.
Der soll mir bloß nit in die Quere kommen,
den Lausebengel schlag ich mausetot.
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