Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 85
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0088
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„Wenn erst durchs ganze Land sich Eisenbahnen kreuzen,
Sich hörbar stundenweit Dampfwagen rasselnd schneuzen,
Dann wird die Himmelskunst mit Schmach am Bogen liegen,
Wann wolkenhoch der Dampf, der irdischen gestiegen!"---

Die übertriebene sinn- und nutzlose Vergeudung unserer Kräfte
ind unserer Kenntnisse in der äußern Welt der vorübergehenden Er-
cheinungen müssen wir deshalb verlassen und unser ganzes Wissen
ind Können in erster Linie zur inneren Sammlung, zur Veredelung und
7ergeistigung verwenden. Dann werden Wissenschaft und Kunst wieder
ii Stufen, die zur Philosophie emporführen. Die Philosophie wird eine
»tufe zur praktischen Religion und die Religion führt uns schließlich zur
ürekten Erkenntnis empor. Dieses höchste und heiligste Gut — die
Yähre Erkenntnis — wird in der Bhagavad Gita (meisterhaft ins Deutsche
ibertragen von Dr. Franz Hartmann) mit folgenden Worten beschrieben:

„Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, Geduld,

Rechtschaffenheit und Unschuld, Reinheit, Treue,

Beständigkeit und Starkmut, Selbstbeherrschung,

Ehrfurcht für Heiliges und Wahrheitsliebe.

Verachtung sinnlicher Vergnügungen.

Erkenntnis all des Übels, das Geburt

Verursacht (nämlich: Alter, Krankheit, Schmerz

Und Tod der Dinge, die vergänglich sind).

Dann Geistesgröße und Erhabenheit,

Niehtüberschätzung der Familienbande.

Die uns an Weib und Kind und Heimat fessein:

Ein ruhevolles Herz in Freud und Leid,

Mit Glaubenshoheit und ein fromm' Gemüt,

Zur Andacht stets gestimmt nnd oft in mich (Gott)

Vertieft, ein Herz, das mir ergeben, liebt

Mit mir allein zu sein und Vielheit meidet

Ausdauer im Verharren in dem Geist

Der Wahrheit und der Liebe. — Dieses ist

Die wahre Gottes Weisheit; alles andere

Entspringt der Nichterkenntnis Dunkelheit

In dieser wirklich praktischen Weise wurden Kunst und Wissenschaft
im Altertum gelehrt und angewandt. Die Weisen des Altertums kannten
lie in der Natur wirkenden elektrischen magnetischen und insbesondere
He geistigen Kräfte viel besser als unsere „moderne Wissenschaft"; aber
;ie verwendeten ihre Kenntnisse in bezug auf diese Dinge zur Erforschung
hres eigenen Wesens und waren dadurch imstande, auch in der äußern
Veit Phänomene hervorzubringen, die wir heute in unserer Unwissenheit
ntweder als „Wunder" oder als „abergläubische Uberlieferungen unwissender
Menschen" betrachten. Die Weisen des Altertums kannten nicht
iur die Anatomie des menschlichen Körpers, sondern sie kannten auch
•ie Anatomie des menschlichen Geistes. Sie wußten ferner, daß der
aensch als Mikrokosmos (kleine Welt) mit dem Weltall als Makrokosmos
große Welt) in ständiger Verbindung bleibt und daß alles, was im Welt-

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